14. März – 29. Mai 2014

Für die Wechselausstellung „Trikot 09“ haben Studierende der TU Dortmund geforscht und ihre Ergebnisse zusammen mit dem BORUSSEUM vor eine einzigartige Kulisse gebracht. Im Ausstellungsraum der historisch-heimischen Hallen des BVB wurden diese Ergebnisse durch abwechslungsreiche und interaktive Elemente präsentiert. Doch worum ging es genau?

Im Fußball ist das Trikot das zentrale Kleidungsstück. Bedeutend schneller als Worte erklärt es die Standardsituation auf und neben dem Platz: Wer spielt gegen Wen und Wer ist Fan von Wem. Man braucht kein Fußballenthusiast zu sein, um die vom Trikot gesendeten universalen Signale zu verstehen. Seine Sprache funktioniert über lokale, regionale und nationale Grenzen hinweg. Es wäre allerdings zu kurz gegriffen, das Trikot auf diese primären Bedeutungen zu reduzieren. Seine einzigartige Codierung ist weitaus vielsagender. Auf einer relativ kleinen Fläche von etwas mehr als einem Quadratmeter verschmelzen an den Körpern von Spielern und Fans Farben, Muster, Schriftzeichen, Zahlen, Logos und Symbole zu komplexen Chiffren, die Geschichte und Geschichten erzählen. Doch die scheinbar natürliche Existenz des Trikots hat selten Fragen danach aufgeworfen.

Dabei beleuchten die Studierenden des Seminars für Kulturanthropologie des Textilen die Entwicklung des Fußballshirts. Seine Geschichte ist eng verquickt mit der Etablierung und Professionalisierung des Fußballsports in der Gesellschaft. Laufende technische Veränderungen in Material und Design spiegeln zum einen historisch variable Einstellungen zu Moral, Disziplin, Funktionalität und Effektivität. Zum anderen ist das Trikot ein Medium für die Entwicklung des Fußballs als mediales Ereignis, das auch davon profitiert, dass Fans sich ihre Gesinnung mit dem Trikot überstülpen. Mit Blick auf den BVB 09 wurden unterschiedliche, vereinsspezifische Aspekte angesprochen.

"Besucher begaben sich auf eine spannende Mischung aus Zeitreise und Gedankenspiel"

Besucher begaben sich auf eine spannende Mischung aus Zeitreise und Gedankenspiel. Sie erfuhren, welche Verbindung BVB-Fans zu ihren Trikots haben, was Trikotsammler zu ihrer Leidenschaft treibt und wie in ihrer Hand die begehrten match worn shirts zu einem Archiv von Fußballwissen werden können. Darüber hinaus wurde auch die Entwicklung spezieller Reaktionen und Gesten von Fußballspielern und Fans – wenn zum Beispiel ein Tor fällt – im Team analysiert. Dazu haben die Studierenden viel empirisches Material zusammen getragen, Fotos gemacht und Befragungen und Interviews geführt – unter anderem mit dem bekannten BVB 09 Archivar Gerd Kolbe. All das konnte in dieser Ausstellung gehört und gesehen werden – in einer einzigartigen Umkleidekabinen-Atmosphäre, die auf recht kleinem Raum zahlreiche Überraschungen durch interaktive Elemente barg.

Eröffnung „Trikot 09“

Begrüßt wurden die zahlreich erschienenen Gäste pünktlich um 19.09 Uhr von BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball und Schatzmeister Dr. Reinhold Lunow, bevor dann die Initiatoren der Wechselausstellung, Dr. des. Viola Hofmann, Silke Wawro und einige Studierende der TU Dortmund den wissenschaftlichen Hintergrund und das Konzept zur Ausstellung erläuterten. Danach war es dann endlich soweit: Dr. Rauball schnitt feierlich das gelbe Band durch und die Besucher stürmten in den Wechselausstellungsraum. Es folgte großes Staunen, vor allem über die Originaltrikots der drei Trikotsammler Johannes Baier, Mirko Rast und Marc Steinert. Solche Schätze hatte der ein oder andere Besucher selten – oder sogar noch nie gesehen. Auch die in Szene gesetzten Fotos, Textbausteine sowie Audio-und Videopräsentationen waren ins rechte Licht gerückt und wurden eingehend begutachtet.

Hier und da hörte man Anekdoten zu einem Trikot oder bestimmten Spielen, denn die Ausstellung weckte auch Erinnerungen bei den Gästen – und der Glanz in ihren Augen spiegelte dabei die Stimmung des Abends wider.

08. Mai – XX 2013 (muss noch geklärt werden)