Fußballvereine rühmen sich oft mit Bildern, die ihre treuesten Anhänger auf die Tribünen der Stadien zaubern. Doch was sind Fans und ihre Interessen heute wirklich noch wert? Kann in einer Zeit der Aktien- und Kapitalgesellschaften noch romantisch von „unserem Verein“ gesprochen werden? Wem gehört der Fußball heutzutage? Diese und viele weitere Fragen wird die vierte Veranstaltung der Fantage am 14. März zu klären versuchen.

Spieler und Verantwortliche des BVB nannten das vor dem Europa League Spiel gegen den FC Porto auf der Südtribüne zu bewundernde Bild eine „sensationelle Choreografie“ und Kapitän Mats Hummels erklärte die Fan-Aktion sogar zum Kabinengesprächsthema. Viele weitere Beispiele zeigen, die Fans des BVB haben eine gewichtige Stimme, viele dieser Stimmen – ob die der Ultrá-Gruppen, der BVB Fan – und Förderabteilung oder andere – scheinen Einfluss auf die Handlungsweise „ihres“ Vereins haben.

Doch wer hört auf diese Stimmen? Einer der „Zuhörer“ ist BVB Marketing Direktor Carsten Cramer, der regelmäßig in Gesprächsrunden mit Fans Probleme erörtert und Lösungen erarbeitet. Um zu erfahren, ob seine Arbeit – und die Arbeit seiner Kollegen – durch die Interessen der Fans beeinflusst wird, laden die Fanbeauftragen und die Fanabteilung im Rahmen der vierten Fantage Veranstaltung am Montag, den 14. März, ab 19:09 Uhr in den Borussia Park im Stadion zu einer Podiumsdiskussion ein.

Natürlich sind die Fans nicht die einzige Gruppe, die den Fußball als Betätigungsfeld für sich entdeckt hat. Tausende Sponsoren unterstützen Profi- wie Amateurvereine mit finanziellen Zuwendungen und erhalten dafür öffentlichkeitswirksame Präsentationsmöglichkeiten, beispielsweise durch Trikot- oder Bandenwerbung. Seit Beginn des neuen Jahrtausends haben Vereine und Sponsoren jedoch auch die Börse als lukratives Feld erschlossen, denn der BVB ist nicht mehr nur ein Fußballverein, sondern ein börsennotiertes Unternehmen.

Die Sponsoren des BVB wissen um die Bedeutung von Sponsoring, dem Erwerb von Anteilen am „Unternehmen Borussia“ und das dadurch entstehende Interesse von Unternehmen, die Vereinspolitik für das eigene Wohl bestmöglich zu beeinflussen. Ist dies möglich? Können Investoren, Sponsoren oder Anteilseigner den Kurs des BVB bestimmen? Wäre sogar eine komplette Übernahme denkbar? Wo sind die Grenzen des „Ausverkaufs“? Gemeinsam mit einem Sponsorenvertreter, einem Vertreter der lizenzgebenden DFL, zwei Fanvertretern und Carsten Cramer soll die Podiumsdiskussion Licht ins Dunkle bringen und klären, ob die viel zitierte 50+1 Regel, deren Zerfall von Fanseite nicht erst seit dem bevorstehenden Aufstieg von RB Leipzig in die Bundesliga beklagt wird, heute überhaupt noch Bestand hat. Könnten sich Vereine, Sponsoren oder die Fans durch die Abschaffung der Regel eventuell sogar Vorteile für die Zukunft erhoffen?

Moderator Gregor Schnittker wird Podiumsgäste und Zuschauer durch den Abend und die vielen spannende Fragen und aufklärenden Antworten führen. Der Eintritt ist wie immer frei. Die Veranstaltung wird im Borussia Park im Stadion stattfinden.

Für die Veranstaltung anmelden könnt Ihr Euch hier.