Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat am heutigen Mittwoch den so genannten Footbonaut auf dem Trainingsgelände in Brackel offiziell den Medien vorgestellt. Der vom Berliner Christian Güttler entwickelte Trainingsroboter ist ein quadratischer Trainingskäfig, in dem acht speziell programmierte Ballmaschinen einen Fußballer intensiv beschäftigen.

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Feuer frei!

14 mal 14 Meter groß ist das Feld, auf dem der Akteur den Ball von einer der acht Wurfmaschinen zugespielt bekommt. Zwei davon sind an der Mitte jeder Seite angebracht, und der Ball kommt von dort angeflogen, wo es zuvor gepiept hat. Dann muss er kontrolliert weitergespielt werden. 72 Felder umgeben den Platz in einem Gitterwerk, jedes 1,40 Meter zum Quadrat groß und von Lichtleisten umfasst. In das Feld, das aufleuchtet, muss der Spieler treffen. Ist der Ball durch die Lichtschranke geflogen, piept es erneut, und der nächste Ball wird aus einer der Wurfmaschinen abgeschossen. Tempi (bis zu 120 km/h) sind genauso individuell regulierbar wie z.B. der Spin, mit dem der Ball versehen wird.
Dutzende Kamerateams, Printjournalisten, Radioreporter und Fotografen waren am Mittwoch in Dortmund, als das australische BVB-Talent Mustafa Amini in der Anlage eine kurze, schweißtreibende Einheit absolvierte: "Das ist so, als würden zehn Mitspieler um dich herum postiert. Nur zu dem Zweck, dich mit Bällen zu versorgen. Das ist im normalen Trainingsbetrieb natürlich nicht zu leisten. Der Footbonaut hilft dir, persönliche Schwachstellen abzubauen oder zu beseitigen, er macht dich schneller und präziser in deinem Spiel", so Amini.

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Mustafa Amini beweist im Footbonaut' Handlungsschnelligkeit. [Fotos: firo]

"Wir sind überzeugt davon, dass der Footbonaut mindestens die Technik verbessert, aber auch die Handlungsschnelligkeit erhöht und die Wahrnehmung schult", betont Borussia Dortmunds Chefscout Sven Mislintat und fügt hinzu: "Persönliche Entwicklungen können wir innerhalb des Geräts sehr genau nachvollziehen. Und warum sollte ein Akteur, der Bälle im Footbonaut sukzessive schneller spielt und sie mit zunehmender Sicherheit im Ziel unterbringt, dies nicht auch unter realen Bedingungen auf dem Rasen machen?"

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Sven Mislintat zeigt die einfache Bedienbarkeit.

Das Gerät, das über moderne Smartphones und Tablets gesteuert werden kann und beim BVB auch in der Jugend- und Reha-Arbeit zum Einsatz kommt, soll ein langfristiger und nachhaltiger Bestandteil der Trainingsarbeit des Double-Siegers werden. "Wenn ein Spieler fünfzehn Minuten da reingeht, hat er fast so viele Ballkontakte wie sonst in einer normalen Trainingswoche", sagt Güttler, der den Fußball-Käfig mit seiner Firma CGoal entwickelt hat. "Repetition und Intensität spielen eine gravierende Rolle, wenn man eine komplexe Sache perfekt beherrschen will. Egal, ob ich Fußball, Tennis oder Klavier spiele."
BVB-Trainer Jürgen Klopp ist begeistert vom Footbonaut: "Das ist ein perfektes Trainingsgerät für die Ball-Annahme und -Mitnahme. Der Footbonaut fördert die Handlungs-Schnelligkeit und Konzentrationsfähigkeit unter körperlicher Belastung. Ein überragendes Gesamtpaket!"