Die Situation ist nicht neu. In den vergangenen beiden Jahren sicherte sich der BVB II erst am letzten Spieltag den Klassenverbleib. Nie aber war die Tendenz während der Frühjahrsrunde so deutlich negativ wie jetzt. Nach acht sieglosen Partien und vier Zählern Rückstand zum rettenden Ufer steht den Jungs von David Wagner das Wasser bis zum Hals. Am Samstag ist der MSV Duisburg der nächste Gegner. Anstoß im Stadion Rote Erde ist um 14 Uhr. Die Partie ist live im WDR-Fernsehen zu sehen.

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Ganze viermal haben die Borussen in dieser Saison gewonnen. Das liegt nicht etwa daran, dass sich im aktuellen Kader keine Siegertypen mehr befänden. Die aber stehen vornehmlich in den hinteren Reihen: Torhüter Zlatan Alomerovic zum Beispiel ist im Liga-Vergleich einer der Besten seiner Zunft, wie sich überhaupt die Defensivarbeit für eine Mannschaft aus der Abstiegszone durchaus sehen lassen kann. In den übrigen Mannschaftsteilen aber wurden die Probleme immer größer.

Dem Spielaufbau mangelt es an Kreativität, der Offensive an Durchschlagskraft. Tammo Harder, Top-Scorer der Herbstrunde, schwächelt seit Jahresbeginn, Edisson Jordanov stagniert in seiner Entwicklung, für US-Nationalspieler Joseph-Claude Gyau ist die Saison aufgrund einer Knieverletzung längst beendet. So fehlen herausragende Individualisten wie einst Jonas Hofmann oder Mario Vrancic, Marvin Bakalorz oder Marvin Ducksch, die heute allesamt in der Bundesliga spielen - und damit ein Chef auf dem Platz.

Was bleibt, ist die Hoffnung. Beim 0:0 in Köln, sagt Trainer David Wagner, habe er zumindest eine ganz andere Emotionalität erkannt als zuvor beim 0:1 gegen Großaspach. „Doch die vielen Unentschieden“, weiß Kapitän Marc Hornschuh, „bringen uns nicht weiter. Wir brauchen Siege, um das Selbstvertrauen zu stärken. In Spielen, wo man nicht unbedingt damit rechnet.“ Im Derby gegen Duisburg gibt es eine Gelegenheit. Gerade gegen die großen Klubs haben die BVB-Youngster meist gut ausgesehen.
Autor: Udo Stark