Borussia siegt im Breisgau! In einer schleppenden Bundesliga-Partie konnte der BVB am 24. Spieltag gegen den SC Freiburg mit 1:0 (0:0) gewinnen. Kapitän Sebastian Kehl erzielte mit seinem ersten Saisontor den Treffer des Tages für die Schwarzgelben.

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Aus Freiburg berichtet Dennis-Julian Gottschlich

24.000 Zuschauer im ausverkauften Mage Solar Stadion sahen in der ersten Halbzeit fußballerische Magerkost, denn keine der beiden Mannschaften konnte offensiv Akzente setzen. Torchancen gab es keine. In Halbzeit zwei drehte der BVB auf, spielte zielstrebiger in Richtung Tor und kam durch Kehls wunderschönen Schlenzer aus 25 Metern zum verdienten 1:0-Erfolg (58.).

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Ausgangslage
Der BVB reiste als Tabellenzweiter zum Vorletzten aus Freiburg, der in der Liga seit fünf Spielen ohne Sieg war. Borussia konnte hingegen vier der letzten fünf Begegnungen gewinnen, gegen das Team aus dem Breisgau war man sogar seit insgesamt sieben Spielen (25:3 Tore) ohne Punktverlust. Unter Jürgen Klopp gewann der BVB acht der neun Vergleiche mit Freiburg – nur am letzten Spieltag der Saison 2009/10 gab Schwarzgelb unter ihm Punkte ab (1:3-Niederlage in Freiburg). Auf der anderen Seite konnte Freiburgs Coach Christian Streich gegen die Westfalen noch nicht einen Punkt ergattern.

Personalien
Neben Bender, Blaszczkowski, Gündogan, Subotic und Ducksch mussten die Westfalen auch auf Reus (muskuläre Probleme) sowie Lewandowski (Bänderdehnung im Knie) verzichten. Für den Polen rückte Schieber in die Startelf. Die Breisgauer hatten ohne Freis, Hedenstad, Pilar und Terrazzino auszukommen.

Taktik
Christian Streich stellte dem bewährten 4-2-3-1-System des BVB eine 4-4-2-Grundordnung gegenüber, die auch als 4-2-2-2 interpretiert werden konnte. Die sehr offensiv ausgerichteten Darida und Schmid auf den Außenpositionen im Mittelfeld bewegten sich meistens nah an den Seitenlinien, wohingegen Schuster und Fernandes als defensive "Doppelsechs" auftraten.

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Kopfballduell: Sokratis und Mehmedi.

Spielverlauf & Analyse
Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad, die auch den anwesenden  Joachim Löw dazu veranlassten, seine Sonnenbrille aufzusetzen, tat sich der BVB gegen mutig aufspielende Gastgeber zunächst schwer. Freiburg wusste im insgesamt 500. Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte klug zu verteidigen, profitierte aber auch von einigen Unkonzentriertheiten der Borussen im Aufbauspiel. Mehr als eine gute Freistoßchance von Sahin aus 18 Metern (6.), die von Baumann im Tor der Breisgauer allerdings ohne Probleme vereitelt wurde, bekam der Bundestrainer an Chancen in der gesamten ersten Halbzeit nicht zu Gesicht.

Denn auch auf Seiten der Freiburger lief in der Offensive wenig zusammen, so dass sich das Spiel in der ersten Halbzeit zu großen Teilen im Mittelfeld abspielte und von vielen Fehlpässen auf beiden Seiten beherrscht wurde, die den Spielfluss immer wieder ins Stocken brachten. Im Spielaufbau musste immer wieder der Umweg über die Defensivkräfte gegangen werden. Bezeichnend: Die Innenverteidiger Ginter und Hummels wiesen zur Halbzeit die meisten Ballkontakte auf dem Platz aus.

Nach der Pause änderte sich das Spielverhalten des BVB, der nun aggressiver in den Zweikämpfen auftrat und auch zielstrebiger in Richtung Tor spielte. Mkhitaryan kam zur ersten Gelegenheit für die Schwarzgelben im zweiten Durchgang, stellte Baumann mit seinem Schuss aus 19 Metern aber nicht vor Probleme (55.). Drei Minuten später sah dies dann allerdings anders aus, als der Freiburger Keeper ein Stück zu weit vor dem Tor stand und Kehl sich aus 25 Metern ein Herz nahm. Mit links setzte der Kapitän der Borussen zu einem gefühlvollen Heber an und schlenzte den Ball zur 1:0-Führung über Baumann hinweg in den Kasten. Es war Kehls erstes Saisontor.

Der eingewechselte Hofmann hätte die Führung erhöhen können, verpasste eine flache Hereingabe von Aubameyang am Elfmeterpunkt aber haarscharf (75.), so blieb es beim 1:0-Erfolg der Westfalen, auch weil Weidenfeller kurz vor Schluss Mehmedi im Strafraum den Ball im letzten Moment vom Fuß luchste (84.) und wiederum Hofmann die Kugel aus zwölf Metern über den Kasten drosch (88.).

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Ausblick
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) kommt es in der Liga zum Borussen-Duell, wenn Mönchengladbach im SIGNAL IDUNA PARK zu Gast ist.

Teams & Tore