Die Handball-Damen von Borussia Dortmund können den Samstag zu einem historischen Tag machen: Mit einem Sieg im Bundesliga-Spiel beim SV Union Halle-Neustadt können die Borussinnen den ersten Meistertitel in der Geschichte der schwarzgelben Handballabteilung holen – drei Spieltage vor dem offiziellen Saisonende. 

„Wir brennen alle darauf, den Titel perfekt zu machen“, sagt Trainer André Fuhr, dem mit seinem Team nur noch zwei Punkte fehlen, um sich uneinholbar von der Konkurrenz in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) abzusetzen. Zwischen dem BVB und der Meisterschale stehen am Samstag die Wildcats aus Halle, die aktuell auf Tabellenplatz elf stehen. „Wir wissen natürlich, dass wir jetzt vier Matchbälle haben“, erklärt Fuhr. „Ich glaube, wir haben das Selbstvertrauen und auch das Selbstverständnis, am Samstag schon den ersten zu nutzen.“

Dieses Selbstvertrauen kommt nicht von ungefähr: Die Borussia thront mit 52:0 Punkten und einem unglaublichen Torverhältnis von +291 ungeschlagen an der Tabellenspitze. Der Ligazweite und ärgste Verfolger Bietigheim hat bei einem Spiel weniger 43:7 Punkte auf dem Konto. Bei einem schwarzgelben Sieg am Samstag gegen die Wildcats könnten die Borussinnen bei drei noch ausstehenden Spielen höchstens noch auf sechs Minuspunkte kommen, die Meisterschaft wäre den Dortmunderinnen also nicht mehr zu nehmen.  

Zwischen den Borussinnen und der Meisterschale steht allerdings noch Halle-Neustadt, das sich, wie Fuhr erwartet, mit allem, was es hat, gegen die Übermacht aus Dortmund wehren wird: „Das ist auch für Halle eine besondere Situation, sie können uns die Freude nehmen, als Spielverderber im Weg stehen.“ Trotzdem fahren die schwarzgelben Handballerinnen am Samstag in den Osten, um auf dem Rückweg den Titel im Gepäck zu haben. „Nichts anderes zählt“, unterstreicht Fuhr, der mit seinem Team im vergangenen Jahr bei Saisonabbruch ebenfalls an der Tabellenspitze stand – die HBF entschied sich damals allerdings dagegen, den Meistertitel zu vergeben.

In dieser Spielzeit sieht aber alles danach aus, dass Dortmunds Handballerinnen sich die Krone aufsetzen werden – und das schon an diesem Samstag. Auch die Statistik gegen die Wildcats spricht für den Tabellenführer: In bisher 13 Aufeinandertreffen gab es acht Siege für den BVB, nur dreimal ging Halle als Sieger vom Feld – auch das Hinspiel in dieser Saison ging mit 38:21 deutlich an Fuhrs Team.

Der BVB-Trainer muss am Samstag neben der Langzeitverletzten Delaila Amega immer noch auf Spanierin Jennifer Gutiérrez Bermejo verzichten, die nach ihrer überstandenen Corona-Infektion noch nicht einsatzfähig ist. Rechtsaußen Tina Abdulla, die am Mittwoch beim Heimsieg gegen den Thüringer HC noch gefehlt hatte, wird dagegen in den Kader zurückkehren. „Tina ist wieder im Training und wird uns sicher für ein paar Spielminuten zur Verfügung stehen“, so Fuhr.

Der schwarzgelbe Tross wird sich am Samstagmorgen mit dem Bus auf den Weg nach Halle machen – im Gepäck ein freier Platz für den Titel. Die Bundesliga-Partie gegen die Wildcats wird um 19 Uhr in der Erdgas Sportarena in Halle angepfiffen, das Spiel wird live und kostenlos auf sportdeutschland.tv übertragen.