Die Handball-Damen von Borussia Dortmund haben ihr erstes Spiel nach über vier Wochen Quarantäne gewonnen. Gegen den Thüringer HC gab es am Mittwochabend in der Halle Wellinghofen einen 38:29 (18:14)-Sieg. Damit trennen die Schwarzgelben nur noch zwei Punkte vom ersten Deutschen Meistertitel in der Vereinsgeschichte.

Nach einer Schweigeminute für den im April verstorbenen Andreas Bartels startete das Spiel durch einen Gewaltwurf von Inger Smits, die den BVB mit 1:0 in Führung brachte. Fünf Minuten später führten die Schwarzgelben das erste Mal mit zwei Toren - erneut durch eine starke Szene von Smits (4:2) - und spielten durch eine Zwei-Minuten-Strafe gegen den THC in Überzahl. 

Die Thüringer legten trotz des dünn besetzten Kaders und der frühen Unterzahl aber ein hohes Tempo an den Tag, ließen den BVB nicht davonziehen und glichen in der 12. Minute sogar zum 5:5 aus. Auch als die Schwarzgelben ihrerseits noch einmal das Tempo anzogen, hielten die Gäste mit und ließen sich nicht beirren. Nachdem die Schiedsrichter dem BVB vorne ein Stürmerfoul abpfiffen, glich das Team von Trainer Herbert Müller dann erneut aus (9:9, 18.).

Wie so oft in dieser Saison war es wieder Borussin Inger Smits, die das Tempo anzog und innerhalb von zwei Minuten für einen Drei-Tore-Vorsprung sorgte (12:9, 19.). Merel Freriks hatte nach 25 Minuten das 17:12 in der Hand, scheiterte aber an der THC-Torhüterin - wenige Momente später machte es Kelly Vollebregt nach einer Parade von Rinka Duijndam besser und versenkte den Ball im Tor, Herbert Müller griff zur Auszeit.

Kurze Zeit später stand Schwarzgelb nur noch mit vier Feldspielerinnen auf der Platte - der THC kam in der Abwehr jetzt offensiv raus und verkürzte zwischenzeitlich auf 14:17, in die Halbzeit gingen die Borussinnen mit einer 18:14-Führung.

Nach der Pause schickte André Fuhr Clara Monti Danielsson aufs Feld, um die Abwehr zu stabilisieren, vorne drehte Merel Freriks auf - das Resultat nach 40 gespielten Minuten: ein 24:18-Vorsprung für Schwarzgelb. Rinka Duijndam, die schon in der ersten Hälfte eine gute Leistung zeigte, hielt beim Stand von 26:21 einen Wurf von Linksaußen, Tessa van Zijl erhöhte im Gegenzug auf ein sicheres 27:21 (42.).

Thüringen wechselte angesichts des Rückstandes in der Schlussphase immer wieder die siebte Feldspielerin ein, das nutzte Schwarzgelb aus und erzielte einige Treffer ins leere Tor: Nach 50 Minuten traf Clara Monti Danielsson nach einem Gegentreffer zum 31:23. Der Vorsprung wuchs bis zum Schlusspfiff weiter an, sogar Rinka Duijndam trug sich mit einem weiten Wurf in die Torschützenliste ein.

André Fuhr wechselte weiter durch - bis auf die Außenspielerinnen bekamen alle Borussinnen eine Pause: Für Linksaußen Jennifer Gutiérrez Bermejo und Rechtsaußen Tina Abdulla kam ein Einsatz nach ihren Corona-Infektionen noch zu früh. Aber auch ohne die beiden Tempospielerinnen siegte die Borussia 38:29.

THC-Trainer Herbert Müller sprach von einem "verdienten Sieg" für Borussia, André Fuhr sah das ähnlich: "Ich bin erstmal froh über den Sieg und die zwei Punkte. Wir waren zunächst nicht aggressiv genug, danach haben wir uns aber mit unserer Qualität durchgesetzt." Die immer noch ungeschlagenen Borussinnen (52:0 Punkte) brauchen nur noch einen Sieg, um sich den Meistertitel zu holen. "Wir haben jetzt vier Matchbälle", so Fuhr, "aber ich glaube, die werden wir nicht alle nicht brauchen."

BVB-Handball-Damen: Duijndam (1), Roch, ten Holte; Grijseels (2/1), van der Heijden (5), van Zijl (1), Smits (11/2), Stockschläder (4), Freriks (5), Dulfer, Rode, Bleckmann (1), Vollebregt (6), Danielsson (2)