Borussia springt auf Platz zwei! Mit einer dominanten Leistung besiegte der BVB den 1. FC Nürnberg am Samstagnachmittag mit 3:0 (0:0). Durch die gleichzeitige Niederlage von Leverkusen gegen Mainz sind die Schwarzgelben damit erstmals seit dem 12. Spieltag wieder Tabellenzweiter.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

80.645 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen in der ersten Halbzeit einen haushoch überlegenen BVB, der es verpasste, seine hochkarätigen Gelegenheiten in Tore umzumünzen und sich bei Weidenfeller bedanken konnte, der bei Nürnbergs einzigem (!) Torschuss glänzend reagierte und den Ball an den Pfosten lenkte. Im zweiten Durchgang sorgten erst Hummels (51.) und später Lewandowski (64.) sowie Mkhitaryan (83.) für klare Verhältnisse.

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Ausgangslage
Mit Blick auf die Rückrundentabelle war es ein Spitzenspiel. Der Vierte traf auf den Dritten, den 1. FC Nürnberg, der im Jahr 2014 zwölf von 15 möglichen Punkten erringen konnte. Unter Jürgen Klopp war der BVB gegen die Franken aber noch ungeschlagen: Es gab sieben Siege (19:3 Tore) und zwei Unentschieden (beide auswärts). Überhaupt wurde nur eins der letzten 27 Spiele gegen Nürnberg verloren: am 25. November 2007 auswärts mit 0:2.

Personalien
Der BVB musste neben den Verletzten Bender, Gündogan, Blaszczykowski und Subotic auf den gelb-gesperrten Reus verzichten, für den Aubameyang in die Startelf rückte. Außerdem stand der wiedergenesene Hummels im Vergleich zum Spiel in St. Petersburg für Friedrich von Beginn an auf dem Rasen. Bei Nürnberg fehlten der gesperrte Nilsson, zudem die verletzten Ginczek, Gebhart, Chandler, Hasebe und Marcos Antoni.

Taktik
Nürnberg stellte dem 4-2-3-1-System der Borussen eine 4-1-4-1-Grundordnung entgegen, in der die Spieler nicht  nur auf die Defensivarbeit bedacht waren. Pekhart fungierte als Stoßstürmer und einzige Spitze.

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Hummels und Pekhart im Kopfballduell.

Spielverlauf & Analyse
Es war eine muntere Anfangsphase, in der der BVB eine flüssige Vorstellung bot und dem FCN zunächst nur wenig Luft zum Atmen ließ. Schon nach sechs Minuten hätte es 1:0 für die Borussia stehen können, doch Schmelzers Hereingabe von der Grundlinie verpasste Aubameyang in der Mitte haarscharf, und auch Piszczek, der im  Hintergrund auf seine Chance gewartet hatte, konnte den Ball mit seinem Schuss nicht im Tor unterbringen (6.).

Auch in der Folge war der BVB die deutlich aktivere Mannschaft. Nürnberg  behauptete zwar zunächst mehr Ballbesitz, konnte damit aber nur sehr wenig anfangen, da die Borussen sehr gut gegen den Ball arbeiteten und die Angriffsbemühungen der Franken so meist schon in der eigenen Hälfte des Platzes erstickten. Die Westfalen erarbeiteten sich hingegen eine Reihe von guten Chancen: Sahin (18.) und zwei Mal Mkhitaryan (19./25.) verzogen jeweils knapp, Schmelzers Knaller aus 20 Metern konnte Schäfer im Kasten der Nürnberger glänzend klären (22.), auch Hummels' Kopfball aus kurzer Distanz hatte der FCN-Keeper sicher (32.), Aubameyang verzog außerdem nach einem Konter aus elf Metern (45.).

Die größte Chance bot sich dem BVB allerdings schon nach 17 Minuten, als Angha den Ball unter Druck zurück zu Schäfer an den Fünfmeterraum passte, und der Torwart ihn mit den Händen aufnahm. Schiedsrichter Dingert entschied auf indirekten Freistoß von der Kante des Fünfmeterraums. Der Club positionierte die gesamte Mannschaft auf der Torlinie. So war es für den ausführenden Lewandowski schwer – sein knallharter Schuss blieb in der Mauer hängen.

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Zehn Nürnberger retten bei Lewandowskis indirektem Freistoß gemeinsam auf der Linie.

Mit 7:0 Torschüssen lag der BVB bis zur 29. Minute in Front, etwas Zählbares war bis dahin aber nicht dabei herumgekommen, und so hätte Nürnbergs Pekhart den Spielverlauf beinahe komplett auf den Kopf gestellt: Nach einem Missverständnis zwischen Sokratis und Hummels tauchte er plötzlich völlig frei in halbrechter Position vor Weidenfeller auf. Der BVB-Keeper kam aus seinem Kasten, verkürzte den Winkel für Pekhart und reagierte nach dessen halbhohem Abschluss fantastisch, lenkte den Ball mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten. Für den „Club“ war es bereits Alutreffer Nummer 19 in dieser Saison.

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Mkhitaryan im Zweikampf mit Petrak. [Fotos: firo/Simoes]

Glück für die Borussia, die im zweiten Durchgang dann jedoch schnell für klare Verhältnisse sorgen konnte. Sahin brachte einen Freistoß von links in den Strafraum, wo Lewandowski am höchsten stieg und wuchtig aufs Tor köpfte. Schäfer bekam die Hand im letzten Moment noch hoch, konnte den Ball aber nicht festhalten. So war Hummels zur Stelle und drückte das Leder aus weniger als einem Meter zur 1:0-Führung in die Maschen (51.).

Nur vier Minuten später hätte Mkhitaryan, nachdem Großkreutz zunächst butterweich von links auf Aubameyang im rechten Strafraum geflankt hatte und der Gabuner den Ball perfekt für den Armenier drei Meter vor dem Tor abtropfen ließ, das 2:0 besorgen können. Schäfer parierte seinen Kopfball jedoch überragend und lenkte ihn über die Latte.

Kurz darauf war der Nürnberger Torwart dann aber vollkommen machtlos, als Mkhitaryan den völlig allein gelassenen Lewandowski zentral an der Strafraumkante bediente. Der Pole ließ sich nicht zwei Mal bitten, bewahrte im Eins gegen Eins mit Schäfer die Nerven und vollendete eiskalt ins rechte untere Eck zum 2:0 (64.).

Auch der weitere Spielverlauf wurde von den Westfalen bestimmt, die noch nicht genug hatten: Mkhitaryan hatte das nächste Tor auf dem Fuß, als er nach Vorlage von Lewandowski aus elf Metern zum Abschluss kam - Schäfer reagierte abermals sensationell und verhinderte das 3:0 (73.). Zehn Minuten später machte es der Armeinier dann besser - und Schäfer war machtlos: Der eingewechselte Hofmann bereitete mustergültig für Mkhitaryan am Elfmeterpunkt vor, der den Ball mit links ohne Probleme zum 3:0 im Netz versenkte (82.).

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Ausblick
Am Sonntag (9. März, 15.30 Uhr) tritt Borussia Dortmund in der Bundesliga im Breisgau beim SC Freiburg an.

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