Am 1. Juli 1991 trat Ottmar Hitzfeld sein Amt als Trainer von Borussia Dortmund an. Sechs Jahre wirkte der „General“ an der Strobelallee und gewann in dieser Zeit sechs Titel mit dem BVB. Heute, auf den Tag genau 23 Jahre später, endete eine der größten Trainerkarrieren aller Zeiten.

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Mit der unglücklichen, am Ende dramatischen 0:1-Niederlage der Schweiz nach Verlängerung gegen Argentinien ist Ottmar Hitzfelds Trainerlaufbahn, die 1983, vor 31 Jahren, beim SC Zug begann, Geschichte. Über den FC Aarau und den Grasshopper Club Zürich kam der frühere Lehrer für Mathematik und Sport am 1. Juli 1991 zum BVB und prägte hier eine Ära. Er führte die Mannschaft auf Anhieb aus dem unteren Mittelfeld in die Bundesligaspitze. Nur wenige Minuten fehlten im Saisonfinale 1991/92 zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Im Jahr darauf stürmte die Mannschaft im UEFA-Pokal bis ins Endspiel. Doch danach gab es die ersehnten Titel.

In Hitzfelds sechsjährige Amtszeit als Trainer sowie ein weiteres Jahr als Sportdirektor fallen der Gewinn der UEFA Champions League 1997, die beiden Deutschen Meisterschaften 1995 und 1996, der Weltpokal 1997, der Supercup 1995 und 1996 sowie der Gewinn des Hallenpokals 1992.

Ottmar Hitzfeld sammelte in seinen 31 Trainer-Jahren Trophäen wie andere Briefmarken. 25 Titel gewann er mit vier verschiedenen Vereinen. 1998 wechselte er von Borussia Dortmund zum FC Bayern München, den er sogar zwei Mal trainierte (von 1998 bis 2004 sowie von 2007 bis 2008). „Jede Entscheidung, die ich getroffen habe, hat sich zum Glück als richtig herausgestellt. Das ist ein Geschenk des Himmels. Ich habe richtige Entscheidungen getroffen mit der Wahl der Vereine“, sagte er im Januar der in München erscheinenden „tz“.

Sein Herz hat er hier im Ruhrgebiet gelassen, wo ihn die Fans huldigten und heute noch verehren. „Ich habe zwei großartige Lebensabschnitte in Dortmund als auch in München verbringen dürfen“, so Hitzfeld, in dessen Hinterkopf sich ein Ereignis ganz tief, für immer unauslöschlich, eingebrannt hat: „1995, die erste Deutsche Meisterschaft mit Borussia Dortmund. Die Stimmung im Stadion war Gänsehaut-Atmosphäre. Da ging ein Traum in Erfüllung. Da musste ich mit den Tränen kämpfen.“

Heute, viele tausend Kilometer entfernt im brasilianischen Sao Paulo, erging es ihm vermutlich ähnlich. Als sein Spieler Dzemaili in der 121. Spielminute den Pfosten des argentinischen Tores traf, war die 0:1-Niederlage der Schweiz im WM-Achtelfinale besiegelt. Mit dem Schlusspfiff endete eine der größten Trainerkarrieren aller Zeiten.

Danke Ottmar, für viele wunderbare schwarzgelbe Momente!
Boris Rupert