Noch keine 24 Stunden waren seit dem Achtelfinal-Einzug in der UEFA Champions League vergangen, BVB-Coach Jürgen Klopp war gedanklich aber schon längst beim nächsten Gegner. „Wir haben am Samstag ein sehr schwieriges Spiel in Hoffenheim“, sagte Klopp auf der Pressekonferenz direkt nach der Landung aus Marseille in Dortmund, „wir sollten mit einem richtig starken Gegner rechnen.“

Wie der Trainer seine Mannschaft in diesem Spiel auflaufen lassen wird, bleibt zumindest im von Verletzungssorgen geplagten Defensivverbund weiter unklar. Auch wenn aus Frankreich alle Spieler ohne schwerwiegende Blessuren zurückgekehrt sind, so hat sich der daheimgebliebene Innenverteidiger Manuel Friedrich eine Zehenentzündung zugezogen. Seine Einsatzchancen für Samstag bleiben zunächst fraglich.

Die Alternativen werden für Klopp in der Abwehr also immer weniger, zumal neben den Langzeitverletzten auch Sokratis (Gelb-Rot-Sperre) nicht Spielen darf. Sven Bender (Klopp: „Das wird bis Samstag noch nicht reichen.“) kann ebenfalls noch nicht in Betracht gezogen werden.

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Im Fokus: Jürgen Klopp.

So scheint Youngster Marian Sarr in der Innenverteidigung zunächst gesetzt. Klopp bescheinigte dem 18-Jährigen gegen Marseille eine großartige Leistung: „Man kann sich gar nicht vorstellen, was für eine Anspannung es für Marian gewesen sein muss, das Debüt in einem so wichtigen Champions-League-Spiel zu geben.“ Neben ihm könnten Friedrich, aber auch Koray Günter oder Kevin Großkreutz auflaufen.

Wen Klopp am Ende aufstellen wird, entscheidet er mit seinem Stab in den nächsten zwei Tagen. Dass die Defensive vor eine schwere Aufgabe gestellt werden wird, scheint aber so gut wie sicher. Genauso scheint eine torreiche Begegnung vorprogrammiert: Die zweitbeste (BVB/35 Tore) trifft auf die drittbeste (TSG/34) Offensive der Liga. Kein anderes Team kassierte außerdem mehr Tore als Hoffenheim (35).

Auch Jürgen Klopp erwartet einen offensiv eingestellten Gegner, und er fordert von seiner Mannschaft: „Wir sollten angreifen, unsere Chancen nutzen und sensationell gut verteidigen.“ Denn mit Hoffenheim treffe der BVB auf „einen sehr spielstarken Gegner, der versuchen wird, unsere Müdigkeit nach dem Spiel in Marseille auszunutzen.“   

Einzig gegen den FC Bayern hat der BVB in der Bundesliga eine schlechtere Bilanz als gegen Hoffenheim (drei Siege, drei Remis, vier Niederlagen). Daran soll schon am Samstag etwas geändert werden. „Wir wollen alles aus dieser Vorrunde herauspressen, dazu müssen wir unseren Job in der Bundesliga erledigen“, sagt Jürgen Klopp. Das hochemotionale Glücksgefühl aus dem Spiel gegen Marseille, werde dazu „allein aber nicht reichen“.
Dennis-Julian Gottschlich