Seit vier Jahren ist Borussia Dortmund nun wieder kontinuierlich in der UEFA Champions League vertreten – zum dritten Mal seit 2011 heißt nun der Vorrunden-Gegner FC Arsenal. Die Partien gegen Galatasaray Istanbul und den RSC Anderlecht bedeuten dagegen eine Zeitreise in die schwarzgelbe Klubgeschichte.

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Die Zeitungsfotografen schossen ihre Bilder noch in Schwarzweiß, als Borussia Dortmund und der RSC Anderlecht in der dritten Runde des UEFA-Cups aufeinandertrafen. Das Hinspiel fand am 28. November 1990 in Belgien statt. Die Schwarzgelben hielten lange die „Null“, doch in der 75. Minute überwand der drei Minuten zuvor eingewechselte Vanderlinden BVB-Keeper Wolfgang de Beer mit dem Tor des Tages, das den Borussen dennoch eine recht ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel zwei Wochen später im Westfalenstadion ließ. Ärgerlich war dennoch, dass das Tor irregulär gewesen ist: de Beer war von einem Belgier behindert worden, der auf seinem Oberschenkel stand, als der entscheidende Treffer fiel.

40.100 Zuschauer standen wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft, auch nach dem überraschenden Führungstreffer der Belgier durch van Baeckel in der 36. Minute. Innenverteidiger Sergej Gorlukowitsch glich drei Minuten nach der Pause aus, und Michael Zorcs Treffer zum 2:1 sorgte für eine spannende Schlussphase. Zwölf Minuten plus Nachspielzeit blieben den Borussen noch, den wichtigen dritten Treffer zu markieren, der aufgrund der Auswärtstor-Regelung erforderlich war. Doch de Wilde im Kasten der Belgier ließ sich nicht mehr bezwingen – die Europa-Reise war am 12. Dezember 1990 für den BVB beendet.

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Reina gegen Galatasarays Torschützen Hagi

Mit Galatasaray Istanbul hatte es Borussia Dortmund bislang zwei Mal zu tun: In der Champions-League-Gruppenphase 1997/98 wurden beide Spiele gewonnen. Am Bosporus siegte der BVB durch ein Tor von Stéphane Chapuisat mit 1:0. Das Rückspiel in Dortmund endete durch Treffer von Vladimr But, Heiko Herrlich und zwei Mal Michael Zorc mit 4:1. Schon zweieinhalb Jahre später gab es ein erneutes Aufeinandertreffen. Die frisch aus der Königsklasse ausgeschiedenen und in den UEFA-Cup versetzten Borussen hatten zwar noch kurz vor Weihnachten die Glasgow Rangers im Elfmeterschießen eliminiert, aber die folgenden Duelle gegen Galatasaray passten ins Bild der verkorksten Spielzeit 1999/2000. Schon das Hinspiel an der Strobelallee war gefühlt ein Auswärtsspiel, weil die Mehrzahl der 52.400 Besucher auf Seiten der Türken stand, und die gewannen verdient durch Tore von Sükür (32.) und Hagi (45.) mit 2:0. Das Rückspiel endete torlos 0:0.

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Zum dritten Mal in den letzten vier Jahren sowie zum vierten Mal insgesamt hat es Borussia Dortmund mit dem FC Arsenal zu tun. In der vergangenen Saison setzten sich die Schwarzgelben als Gruppensieger durch, gewannen im Emirates Stadium durch Tore von Mkhitaryan und Lewandowski mit 2:1, verloren das Rückspiel jedoch unglücklich mit 0:1 (Ramsey). In der Saison 2011/12 gab es bei Borussias Comeback in der Königsklasse durch ein spätes Tor von Ivan Perisic (88.), der van Persies Treffer egalisierte, ein verdientes 1:1. In London aber schlug van Persie sogar zwei Mal zu. Kagawas Tor in der 90. Minute war lediglich der Ehrentreffer. Neun Jahre zuvor hatte Borussia im Highbury-Stadion mit 0:2 verloren, das Rückspiel durch „anderthalb“ Tore von Thomas Rosicky jedoch mit 2:1 für sich entscheiden können.

Galatasaray Istanbul

Mit 19 türkischen Meisterschaften und 15 Pokalsiegen ist der Klub vom Bosporus einer der erfolgreichsten und populärsten Fußballvereine in der Türkei. Das erfolgreichste internationale Jahr war 2000, als Galatasaray zunächst den UEFA-Pokal und anschließend den europäischen Supercup gewann. Die Türk Telekom Arena (52.600 Plätze) ist seit 2011 die Heimstätte.

RSC Anderlecht

33 Meistertitel zieren den Briefkopf des aktuellen belgischen Meisters, der 1976 und 1978 den Europapokal der Pokalsieger gewann und 1983 den UEFA-Cup. Der Brüsseler Vorstadtklub trägt seine Spiele im Constant-Vanden-Stock-Stadion aus, das 1917 errichtet wurde und aktuell 28.361 Zuschauern Platz bietet.

FC Arsenal

Der Klub aus dem Nordosten Londons nimmt zum 17. Mal hintereinander an der UEFA Champions League teil. Mit 13 englischen Meisterschaften und elf FA-Pokalsiegen zählen die „Gunners“ zu den erfolgreichsten englischen Fußballvereinen. International gewann Arsenal aber lediglich den Europapokal der Pokalsieger (1994). Gespielt wird im Emirates Stadium (60.355 Plätze).
Boris Rupert