Das war ein Auftakt nach Maß: Der deutsche Vizemeister Borussia Dortmund gewann am Samstagabend gegen den starken letztjährigen Tabellenachten SV Union Halle-Neustadt mit 34:24 (20:13). 450 Fans in der Halle Wellinghofen sahen eine emotional geführte Partie, bei der Alina Grijseels mit acht Treffern erfolgreichste Torschützin war.

Zunächst aber waren die Fans in der Halle Wellinghofen von einem neuen Hallenboden überrascht worden – eine echte Premiere. Abteilungsleiter Andreas Heiermann sprach von einem „richtigen Handballboden, der nicht mehr an Schulsporthalle erinnert“. Die Fans wollten ihren Teil zu einem guten Auftakt beitragen: 450 Zuschauer sorgten für eine tolle Stimmung, zumal Alina Grijseels außerdem als „Handballerin der Saison“ ausgezeichnet wurde. 

In der Partie hatte der BVB schnell erste Anlaufschwierigkeiten überwunden, die Abwehr wurde zunehmend aggressiver, nach zehn Minuten lag der BVB mit 6:3 in Front. Obwohl die Borussinnen im Sommer einen großen Umbruch verkraften und zwölf Neuzugänge integrieren musste, lief es zusehends besser für die Mannschaft von Trainer André Fuhr. Kapitänin Alina Grijseels erwies sich wie immer als sichere Siebenmeter-Schützin, Lisa Antl arbeitete stark am Kreis und in der Abwehr, Meret Ossenkopp war bis zur 13. Minute beim Stand von 9:5 allein dreimal von Rechtsaußen erfolgreich. Torfrau Yara ten Holte sorgte zudem für einen sicheren Rückhalt. Stark war auch Dana Bleckmann in ihrem ersten Meisterschaftsspiel nach langer Verletzungspause.

Das Tempospiel, ein Markenzeichen des BVB, funktionierte spätestens nach zehn Spielminuten ausgezeichnet. Und das, obwohl der Trainer auf eine ganze Reihe seiner Spielerinnen verzichten musste, keine Linkshänderin stand im Kader. Nach 15 Minuten stand es 10:5 durch Zöe Sprengers. Halle-Neustadt nahm eine erste Auszeit. Danach kamen die Gäste etwas besser in Schwung, verkürzten auf 6:11. 

Mehr als ein kurzzeitiges Aufbäumen war dies allerdings nicht. Der BVB blieb unbeeindruckt, agierte souverän und zog auf 12:6 durch Dana Bleckmann davon. Die letzten Minuten des ersten Durchgangs dominierte eine Mannschaft: Zöe Sprengers netzte mit einem tollen Gegenstoß zum 19:11 (28.) ein, Dana Bleckmann markierte mit dem Halbzeitpfiff den 20:13-Pausenstand.

Im zweiten Durchgang setzte der BVB sein Tempospiel fort. Frida Rønning und Zöe Sprengers erhöhten schnell auf 22:13. Dennoch war die Partie noch nicht entschieden. Der BVB zeigte zunehmend Unkonzentriertheiten im Abschluss, vergab zahlreiche Chancen, Trainer Fuhr reagierte und nahm beim Stand von 23:16 ein erstes Team-Timeout (41.). Maraike Kusian, Dana Bleckmann und Lisa Antl erhöhten danach schnell auf 26:18 (45.). Sophie Moth, die zweite Torfrau, durfte sich zum ersten Mal im BVB-Tor beweisen.

Die Partie war damit quasi entschieden, auch ein Team-Timeout von Halles Trainerin Katrin Schneider (50.) änderte daran nichts. In den letzten zehn Minuten spielte der BVB souverän. Kapitänin Alina Grijseels erhöhte per Siebenmeter auf 30:20 – zum ersten Mal in dieser Partie lag der BVB mit zehn Toren in Führung. Bei Halle-Neustadt ließen die Kräfte nach, beim BVB traf Frida Rønning zum 34:24-Endstand. Die Fans waren begeistert, der Auftaktsieg des BVB war perfekt. 

André Fuhr: „Es war ein typisches erstes Spiel, wir hatten gute Phasen, haben gut verteidigt und gut gekontert, hatten aber auch Probleme in der Abwehr. Das war trotzdem ein guter Auftakt für uns. Wir nehmen die positiven Dinge mit.“

BVB: ten Holte, Moth; Grijseels (8/6), Sprengers (5), Kusian (2), Antl (4), van Kreij (2), Ossenkopp (3), Sasaki, Rønning (4), Stens (1), Hausherr, Bleckmann (5), Garovic