Es war wie damals, am 19. Dezember 1909, als die jungen Gründerväter des BVB in der Gaststätte „Zum Wildschütz“ zusammenkamen und ihren Verein Borussia Dortmund gründeten. An einem November-Abend 2004, vor genau zehn Jahren, trafen sich, wenige Kilometer vom ehemaligen Wildschütz entfernt, 15 engagierte wie kritische BVB-Fans in der Dortmunder Kneipe „Zur Sonne“, um Großes zu planen. Sie wollten in ihrem geliebten Verein mitreden, mitgestalten und bereiteten die Gründung der Fan- und Förderabteilung vor, die Mitte Dezember 2004 mit 400 Mitgliedern folgte.

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Seitdem hat sich viel getan. Die Fan- und Förderabteilung zählt heute über 15.000 Mitglieder, 300 davon sind ehrenamtlich aktiv. Neben dem Vorstand gibt es acht Arbeitsgruppen, die sich Fanthemen widmen. Schwerpunkt ist die Fanpolitik: Die Fanabteilung hebt immer wieder Themen wie Kartenpreise, Sicherheit, Stadionverbote oder Anti-Rassismus-Engagement auf die Agenda. Sie ist Vermittler zwischen der BVB KGaA, dem Verein und seinen Fans. Die Abteilung organisiert Auswärtsreisen: mit dem Bus nach Berlin, mit dem Schiff nach Bremen, mit dem Charter-Flieger nach Donetsk.

Bei den Klub-Oberen Hans-Joachim Watzke und Reinhard Rauball genießt die Stimme der Fans Bedeutung. Und wird gehört. „Die Abteilung ist ein stabiler und verlässlicher Partner. Mich beeindrucken vor allem ihre Anti-Rassismus-Aktionen“, so BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball, der am Samstag eine Sonderausstellung im BORUSSEUM zum „Zehnjährigen“ der Fanabteilung eröffnete.

„Es ist Ihr Tag heute“, sagte Rauball in Richtung des aktuellen und der früheren Vorsitzenden der Fanabteilung, Er lobte die Ausstellung und war der Meinung, sie gebe „die Atmosphäre des Jahrzehnts toll wieder“. Inmitten schwarzgelber Aufsteller und kleiner Installationen können die Besucher ein Jahrzehnt Borussen-Fangeschichte Revue passieren lassen. Es wird gezeigt, welche Höhen und Tiefen der Verein durchlebt hat, welche Menschen hinter der Abteilung stehen und was bisher erreicht wurde.

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Als etwas ganz Besonderes und Einmaliges wurde das sozial-politische Engagement sowie die Initiative gegen Rechts gelobt. Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau, selbst Mitglied der Fan- und Förderabteilung, betonte, dass die Abteilung hier eine „hervorragende Arbeit“ leiste, die Vielfalt, Toleranz und Demokratie verkörpere. Deshalb möchte er diese Abteilung auch unterstützen. Der BVB diene hier als Vorbild für viele andere Vereine.
Quellen: derwesten.de (Thorsten Schabelon), ruhrnachrichten.de (mit Material von dpa)

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