Familienmensch, Zweikampfmonster und Dauerbrenner. Das alles und noch viel mehr ist Franz Pfanne (26). Der defensive Mittelfeldspieler ist seit dem Sommer 2020 bei Borussia Dortmund und eine der tragenden Säulen im fußballerischen Konzept von U23-Trainer Enrico Maaßen. Im Interview blickt Franz Pfanne noch einmal auf die Hinrunde und spricht über den Rückrundenauftakt am Sonntag gegen Alemannia Aachen.

Die Winterpause war eher eine Weihnachtspause. Wie hast du die kurze fußballfreie Zeit verbracht?
„Ich war mit meiner Frau und meinem Kind zusammen. Wir haben die Tage ganz entspannt mit der Familie verbracht. Da hat sich der eine oder andere Spaziergang ergeben. Wir haben die gemeinsame Zeit sehr genossen und einfach mal die Seele baumeln lassen.“

Jetzt ist die U23 seit rund einer Woche wieder im Training. Wie ist dein Eindruck von der Mannschaft? 
„Nach der intensiven Hinrunde haben wir uns alle nach der Weihnachtspause gesehnt. Man merkt im Training, wie viel Freude die Jungs haben, wieder auf dem Platz zu stehen. Jeder hat richtig Bock, Fußball zu spielen. Wir sind alle froh, dass wir wieder zusammen sind. Die Vorbereitung ist natürlich anders als sonst. Aber die ersten Tage haben es voll in sich gehabt. Jetzt konzentrieren wir uns seit dieser Woche auf die Spielvorbereitung.“

Glaubst du, es ist ein Nachteil, kein Testspiel in der Vorbereitung gemacht zu haben?
„Wir haben ein internes Testspiel gemacht. Wir haben so viel Qualität im Kader. Das Niveau war extrem hoch, sodass es eine sehr gute Probe für Sonntag war.“

In der Hinrunde, auch wenn noch ein Spiel aussteht, habt ihr 44 Tore geschossen. Der Trainer sagt, ihr wollt offensiv noch effektiver werden. Was könnt ihr in der Defensive noch verbessern?
„Wir haben nach Standardsituationen das eine oder andere Tor zu viel bekommen. Daran müssen wir arbeiten. Diesen Fokus haben wir auch schon vor der Winterpause gesetzt. Wir müssen beibehalten, dass jeder nach hinten arbeitet. Der Trainer sagt immer, wir müssen Lust auf das Verteidigen haben. Es klingt zwar im ersten Moment komisch, dass ein Stürmer Spaß am Verteidigen haben muss, aber das ist das Rezept für eine gute Ordnung und wenige Gegentore.“

Vor der Saison waren viele Spieler und auch das Trainerteam neu. Wir habt ihr es geschafft, so schnell eine Einheit zu werden?
„Der Integrationsprozess der vielen neuen Spieler fand ganz automatisch statt. Der Trainer legt sehr viel Wert auf das Mannschaftsgefüge. Uns ist es sehr schnell gelungen, ein eingeschworener Haufen zu werden. Ein Trainingslager trägt immer dazu bei. Du hast auch zu deinen Mitspielern Kontakt, wenn kein Training ist. Der Prozess ist uns extrem gut gelungen, auch weil wir mit vielen positiven Ergebnissen in die Saison gestartet sind.“

Du hast alle 19 Saisonspiele über die volle Distanz absolviert. War das trotz der engen Spieltaktung zu erwarten und wie froh warst du, als das letzte Spiel des Jahres 2020 abgepfiffen wurde?
„Der Trainer hat mit Steffen Tigges, Niklas Dams und mir auf drei Säulen gebaut. Deshalb war davon auszugehen, dass wir viele Spiele machen. Dass ich aber alle 19 Spiele über 90 Minuten absolviere, hätte ich nicht erwartet. Das war auch sehr sportlich. Ich war nach dem Schlusspfiff gegen Düsseldorf sehr froh, weil ich körperlich ziemlich ausgelaugt war. Wir sind es eben nicht so gewohnt wie die Profis, die regelmäßig in der Champions League spielen und viele Englische Wochen haben, so viele Spiele zu absolvieren. Für uns war das eine neue Situation, die sehr fordernd war. Trotzdem war es überragend, wie wir sie gemeistert haben. Ich war froh, dass wir dann zwei Wochen Pause hatten und ich jetzt wieder mit einem anderen Gemütszustand in den Tag starte.“

Am Sonntag steht die Partie gegen Aachen auf dem Programm. Was erwartest du für ein Spiel?
„Aachen ist dafür bekannt, dass sie sehr körperlich spielen. Sie spielen Eins gegen Eins über den ganzen Platz. Das ist sehr eklig. Wir haben das in der Hinrunde auch gemerkt. In so einem Spiel kann man den Ball nicht jedes Mal flach hinten herausspielen. Da kommt es auf andere Dinge an. Da kommt es auf Körperlichkeit und Lautstärke an, also auf das, was uns auszeichnet. Das wird in diesem Spiel besonders wichtig sein. Wir freuen uns, wieder um Punkte zu spielen.“

Der Rückrundenauftakt gegen Aachen findet am kommenden Sonntag um 15 Uhr auf dem Trainingsgelände in Dortmund-Brackel statt. Das Spiel wird LIVE auf BVB-TV by 1&1 übertragen. 
Interview: Timo Lammert