Der kleine Keeper mit den tollen Reflexen, der 1959 als westfälischer Auswahl-Torhüter von der TSG Rheda zum BVB stieß und dort bis 1968 auf 20 Ober-und 87 Bundesligaspiele sowie sieben Europapokalpartien kam und dennoch weitgehend im Schatten von Heinrich Kwiatkowski und später Hans Tilkowski stand, feiert am 20. August seinen 80. Geburtstag: Die Rede ist von Bernhard Wessel, der seit vielen Jahren in Boppard zuhause ist, aber dennoch seine Liebe zur Borussia bewahrt hat.

Bild

Der einstige Büroangestellte bei Hoesch besaß mit 1,75 Meter wahrlich kein Gardemaß für einen Torwart. Dieses Manko glich der Mann mit den großen Händen und Füßen durch abenteuerliche Flugparaden aus. Das „Spiel der Spiele“ bestritt Wessel, der 1963 im Gehäuse des BVB die Deutsche Meisterschaft (3:1 gegen den 1. FC Köln) feiern durfte und 1965 und 1966 zum Kader des DFB-Pokal-bzw. Europapokalsiegers zählte, am 8. Juni 1963 in Hamburg. In diesem Endrundenspiel brachte der Zerberus den HSV – und hier insbesondere National-Mittelstürmer Uwe Seeler – schier zur Verzweiflung. Und Jürgen „Charly“ Schütz düpierte mit seinem Heber zum späteren 1:0-Sieg (hinweg über HSV-Tormann Helmut Schnoor) die Rothosen.

Wessel beendete nach einer langwierigen Leistenverletzung im Alter von 32 Jahren seine aktive Karriere und agierte danach erfolgreich als Trainer angesehener Amateurvereine wie SuS Neuenrade, TuS Iserlohn, VfB Westhofen, Hüsten 09 oder VfL Schwerte. Im Anschluss daran vermittelte er als Tennislehrer vielen Aktiven das Spiel mit dem vermeintlich kleineren Ball. Borussia Dortmund gratuliert recht herzlich zum Ehrentag!
Fritz Lünschermann