Heute, am 15. Mai, feiert ein Ur-Borusse seinen 70. Geburtstag: Dieter "Hoppy" Kurrat. Seine Popularität ist auch fast 40 Jahre nach Beendigung der Profikarriere ungebrochen. Denn er ist wohl der letzte Borusse, der mit seiner hingebungsvollen, einsatzgeprägten und fairen Spielauffassung dem sportlichen Idealbild der Dortmunder Bevölkerung in den 50er, 60er und frühen 70er Jahren entsprach.

Über ein Jahrzehnt hinaus vereinigte er auch durch zurückhaltendes Auftreten und einen Lebenswandel ohne Skandale die Sympathien der Fußballfreunde auf sich. Den Abschluss seiner aktiven Laufbahn fand "Hoppy" beim SV Holzwickede. Als Spielertrainer gewann er 1976 die Deutsche Amateur-Meisterschaft.
Für den geraden Charakter des nunmehr bald 70-Jährigen spricht vor allem, dass er als einziger Spieler der Europapokalsiegermannschaft von 1966 bis zum Abstieg 1972 blieb. Dass der mit nationalen und internationalen Titeln geschmückte Kurrat als letzter Liverpool-Bezwinger den Fall in die Zweitklassigkeit miterlebt hatte, wurde ihm bei den Fans nicht zum Verhängnis. Vielleicht wird er gerade deshalb auch heute noch wie ein aktiver Star verehrt. Dabei haben dem Sohn eines Fuhrgeschäftbetreibers vom Borsigplatz seine Aufrichtigkeit und sein Mutterwitz genau so geholfen wie seine großartigen Leistungen beim Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1963 und beim Pokalsieg 1965.

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Dieter

Dieter Kurrats wertvollste Stütze ist bis zum heutigen Tage seine Frau Marga geblieben, die er am 13. Dezember 1963 in Dortmund heiratete. Die aus der Ehe hervorgegangenen Kinder Sandra und Jens haben ihre Eltern inzwischen mit fünf Enkelkindern beglückt.
Im Mittelpunkt von Kurrats Leben stand lange nicht nur der Fußball allein. Neben den Pflichten in der Familie war der gelernte Drahtzieher (bei Hoesch) durch seine Holzwickeder Gaststätte "Hoppy´s Treff" 30 Jahre lang voll ausgelastet.

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"Als Spieler war ich der Terrier", beschreibt der Jubilar seine Aufgaben im Mittelfeld des BVB. Dort stellte er die besten Fußball-Regisseure Europas und bekämpfte sie lange mit großem Erfolg. Nicht nur Wolfgang Overath und Günter Netzer können davon ein Lied singen. Auch der große Eusebio von Benfica Lissabon bezeichnete ihn als einen der unangenehmsten Gegenspieler seiner Weltkarriere.
Die ihm eigene Spielweise hat Kurrat keine bleibenden Feindschaften eingebracht. Denn seine Fairness verdiente sich in der Gegnerschaft höchsten Respekt. So blieb es auch im Leben. Deshalb kann sich jeder glücklich schätzen, der "Hoppy" Kurrat seinen Freund nennen darf. Aus seiner alten Truppe ist dies an erster Stelle Theo Redder, der ihn liebevoll "Spatzel" ruft. So wünschen wir dem "Spatzel" noch viele schöne Jahre mit seiner Marga und natürlich auch im Kreise seiner BVB-Familie. Herzlichen Glückwunsch!
Fritz Lünschermann