Zwischen Hamburg und Köln blickt Jürgen Klopp in die Zukunft – und bläst zur Aufholjagd. „Wenn du in zehn Jahren erzählst, weißt du noch, 2014, was war denn da los? Mit acht Mann im Training, dazu drei Jugendspieler – und dann, 2015 im Mai, kannst du dich erinnern, was da war? Das kann ja sein, diese Chance ist immer da, und daran stricken wir jetzt“, sagte Borussia Dortmunds Trainer in einem Interview mit der FAZ.

Die Borussia will schleunigst Stabilität und damit ihre Form finden, um erst einmal die direkte Champions-League-Qualifikation nicht weiter zu gefährden. Wie das gelingen soll? In erster Linie mit Ruhe - und „Maloche“. „Für mich ist das eine Phase als Trainer, in der wir hart arbeiten müssen – fertig“, so Klopp.

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„Wir rücken zusammen. Wir sind uns vollkommen einig, dass wir da rauskommen“, betont er, nachdem er in Dortmund erstmals mit vier Niederlagen aus den ersten sieben Ligaspielen gestartet ist. „Wenn ich den Glauben verlieren würde, was ich nicht habe, dann wäre es relativ schwierig, mit unserer Situation umzugehen.“

Klopp kann Krise, davon ist er genauso überzeugt wie die BVB-Bosse. „Das ist jetzt reine Trainerarbeit, wenn auch anders als in einer positiven Phase“, sagt Klopp: „Wir haben sicher Fehler gemacht, aber die waren nicht so dramatisch groß, dass wir nur sieben Punkte hätten kriegen müssen. Ich bin sehr selbstkritisch, und ich respektiere auch Kritiker, aber das Entscheidende ist: Ich weiß, dass ich nicht um einen Prozentpunkt nachgelassen habe. Ich habe kein Feuer verloren oder sonst was.“

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Ergo: „Es ist alles da, um jetzt zu wenden, aber den Wendevorgang müssen wir dann auch vollziehen. Es kann ja in einer extrem positiven Geschichte enden. Wenn du in zehn Jahren erzählst, weißt du noch, 2014, was war denn da los? Mit acht Mann im Training, dazu drei Jugendspieler – und dann, 2015 im Mai, kannst du dich erinnern, was da war? Das kann ja sein, diese Chance ist immer da, und daran stricken wir jetzt.“

Klopp glaubt gar, dass „so eine Delle“ wie im Moment sinnvoll sein kann, um sich des eigenen Spiels wieder bewusst zu werden. „So eine Zeit, in der du dich im Tal befindest, ist zwar nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig, aber sie ist zum Schärfen der Sinne durchaus gut, zum Einschätzen von Selbstverständlichkeiten - denn eigentlich ist fast nichts selbstverständlich. Dieses Herausstreichen der Besonderheiten unserer Herangehensweise muss unter Umständen auch durch so eine Situation noch einmal klar gestellt werden. Weil sich die Dinge nicht in Zehn- oder Zwanzig-Prozentbereichen entscheiden, sondern im Zwei- und Drei-Prozent-Spektrum. 96 Prozent alles richtig machen, kann zu einem 0:1 führen.“
Quelle: kicker.de