La Manga in der Region Murcia ist zum dritten Mal hintereinander Standort des Wintertrainingslagers von Borussia Dortmund. Nach einer von Verletzungen geprägten Hinrunde bereitet sich die Mannschaft unter der allerdings nur selten zum Vorschein kommenden Sonne auf die zweite Serie vor.

„Wir müssen die Dinge, die uns auszeichnen, klarer, konsequenter und nachhaltiger auf den Platz bringen. Das ist schon alles“, sagt Jürgen Klopp zum Trainingsprogramm. Seine Mannschaft hat die Hinrunde mit fünf Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten aus Leverkusen auf Rang vier beendet: „Wir haben noch ganz große Ziele, und wenn wir im Sommer Zweiter geworden sein sollten, dann hole ich mir einen Lastwagen, fahre durch meinen Garten und freue mich.“

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Zunächst aber besteigt er während der Tage von La Manga einen Flieger. Stipvisite beim „Ballon d’Or“ in Zürich. Klopp belegt bei der Wahl zum Welt-Trainer des Jahres 2013 Platz zwei. „Das ist eine wahnsinnige Auszeichnung für unseren Trainer und für unseren Verein“, betont BVB-Chef Hans-Joachim Watzke, während Klopp es gut verschmerzen kann, hinter Bayern Münchens Jupp Heynckes wie schon im Champions-League-Finale knapp geschlagener Zweiter geworden zu sein.

Jonas Hofmann wird zu Dortmunds Sportler des Jahres 2013 gekürt. „Gegen Rassismus“ lautet die Botschaft beim „Schal-la-la-Tag“, der jeweils beim ersten Heimspiel eines Jahres stattfindet. Doch nicht nur an diesem Tag, sondern das ganz Jahr über setzt Schwarzgelb deutliche Zeichen gegen Rechts.

In den Testspielen gegen Standard Lüttich (2:0), VfL Bochum (2:1), 1. FC Kaiserslautern (3:1) und MSV Duisburg (6:1) hält sich die Mannschaft nicht nur schadlos, sondern sie steigert sich von Spiel zu Spiel. Zum Rückrundenstart gegen den FC Augsburg fehlen noch die Langzeitverletzten Mats Hummels, Neven Subotic und Ilkay Gündogan. Zwei Minuten sind gespielt, da gesellt sich in Jakub Blaszczykowski ein weiterer schmerzhafter Ausfall hinzu: Der Turbo-Dribbler bleibt im Rasen hängen, verdreht sich ohne Fremdverschulden das Knie – Kreuzbandriss!

Das Spiel ist etwas fürs Kuriositätenkabinett. Nach der Kuba-Verletzung noch in Unterzahl spielend, erzielt Bender nach Reus-Freistoß per Kopf die frühe Führung (5.), Sahin markiert nach gut einer Stunde das zweite BVB-Tor. Doch Bender, der in dieser Begegnung als Innenverteidiger aufläuft, unterläuft ein unglückliches Eigentor, als er im Rettungsversuch Hahns Hereingabe über die eigene Linie drückt. Augsburgs einziger selbst abgegebener Torschuss in diesem Spiel ist dann auch noch drin: Flanke Hahn, Kopfball Ji, 2:2. Ausgerechnet Ji, der einige Tage zuvor als BVB-Neuzugang für die Saison 2014/15 bekanntgegeben worden war, macht sich beim Dortmunder Publikum schon einmal einen Namen und beschert Augsburg einen glücklichen Punkt.

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Als Reaktion auf die „Kuba-Krise“ kommt ein zweiter Neuer – und der kommt sofort. „Ich würde notfalls auch zu Fuß nach Deutschland gehen“, soll Milos Jojic mal gesagt haben. Nun ist er da. Hans-Joachim Watzke freut sich über einen „typischen BVB-Transfer“ und bezeichnet die Verpflichtung des auf mehreren Positionen im Mittelfeld einsetzbaren serbischen U-21- und A-Nationalspielers als „einen Transfer mit gewissen Risiken, aber auch mit großen Chancen“. Was die „Chancen“ betrifft, wird Watzke bereits Anfang Februar bestätigt.

Doch im Januar rollt noch einmal der Ball, zunächst ohne Jojic. Mit einem 2:1 in Braunschweig – beide Tore erzielt Pierre-Emerick Aubameyang – leitet der BVB eine veritable Erfolgsserie ein...
Boris Rupert