Fast zwei Jahre spielt Jude Bellingham für den BVB, nachdem er 2020 als 17-Jähriger aus Birmingham ins Ruhrgebiet kam. In einer Medienrunde hat er Bilanz gezogen.

Zweimal musste Jude Bellingham in der laufenden Saison aussetzen: Ein Spiel verpasste er aufgrund von Knieproblemen, ein weiteres wegen einer Gelbsperre. War der 18-Jährige fit, hat er auch gespielt, meistens über die gesamte Spieldauer. Auf insgesamt 3706 Spielminuten kommt der Mittelfeldspieler (bei einem noch ausstehenden Saisonspiel). Das sind fast 1000 Minuten mehr als in seiner Premierensaison für den BVB, als der Teenager in der Spielzeit 2020/21 bereits beachtliche Leistungen zeigte. 

„Als ich mich dem Verein angeschlossen habe, war ich der Neue, das junge Talent. Das hat mir gefallen, denn ich hatte nicht das Gefühl, unter Druck zu stehen. Die erste Saison verlief gut“, erinnert sich Bellingham. „In dieser Saison habe ich viel häufiger gespielt. Ich hatte einen größeren Einfluss auf das gegnerische Tor und eine größere Präsenz auf dem Platz. Der Verein hat mich gefördert, und ein großer Teil der Anerkennung gebührt dem Trainer und den Mitarbeitern.“

Auf vier Tore und vier Torvorlagen kam Bellingham in der Saison 2020/21, jetzt steht er schon bei sechs Treffern und 13 Torvorlagen. „Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich als Achter zwischen den Strafräumen spielen kann und einen größeren Einfluss auf das gegnerische Tor habe“, so Bellingham über seine bevorzugte Position auf dem Platz. „Wenn ich auf der Sechs spiele, kann ich das Tempo diktieren, aber wenn wir Chancen herausspielen und auf das Tor schießen, bin ich etwas weit weg. Ich möchte lieber am Geschehen teilhaben.“

Sein zweites Jahr beim BVB war das erste Jahr unter Marco Rose. „Dieses Jahr war wie ein Anpassungsjahr an den neuen Trainer, sein Team und den Spielstil, den sie umsetzen wollen. Manche Spieler waren an andere Spielstile von anderen Trainern gewöhnt“, sagt Bellingham über die vergangenen Monate. „Wir hatten auch sehr viele Verletzungen in wichtigen Teilen der Saison. Aber wenn man sich die großen Spiele ansieht, haben wir nicht geliefert. Wir glauben, dass das nächste Jahr besser wird und dass wir dann eine bessere Mannschaft sind. In der Bundesliga haben wir einige gute Leistungen gezeigt und haben viele Tore geschossen. Jetzt geht es um Konstanz.“ Aus der abgelaufenen Saison will der Engländer lernen. Und er freut sich schon jetzt auf die kommende Spielzeit: „Auch wenn wir noch ein Spiel haben, kann ich es kaum erwarten, dass es wieder losgeht.“
Christina Reinke