3.000 Polizisten, 1.000 durch den BVB gestellte Ordnungskräfte und 77.600 besonnene Zuschauer sorgten für einen fast reibungslosen Ablauf des 144. Revierderbys zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 am Dienstagabend im ausverkauften Signal Iduna Park. Das Sicherheitskonzept ging auf.

„Ich war von der Atmosphäre im Stadion begeistert. Das war das Beste, was ich bei einem Derby seit Jahren erlebt habe“, lobte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke: „Beide Fan-Lager haben ihre Mannschaft bedingungslos unterstützt, aber es gab keine großen Hasstiraden. Ich fand das super. Und offenbar hat die Organisation viel bewirkt. Die Polizei hat einen Riesenjob gemacht.“

Rund um das Derby kam es zu keinen gravierenden Zwischenfällen. „Das gemeinsam mit der Polizei und dem FC Schalke 04 erarbeitete Sicherheitskonzept hat sich bewährt. Bereits dadurch wurde viel Konfliktpotential im Vorfeld im Keim erstickt. Ein Dank gilt insbesondere auch den Fans, die sich so verhalten haben, wie wir es uns alle wünschen“, sagte Borussia Dortmunds Direktor für Organisation, Dr. Christian Hockenjos, am Tag nach dem Spiel: „Absolute Unterstützung ohne jegliche Pyro und Gewalt. Es war das erste Derby seit einigen Jahren, bei dem nicht die nächste Eskalationsstufe erreicht wurde; ein guter Schritt in die richtige Richtung, dem hoffentlich weitere folgen werden.“

Lob gab es auch aus Gelsenkirchen. So stellte Volker Fürderer, Direktor für Fanbelange, Mitglieder und Sicherheit des FC Schalke 04, fest: „An diesem Derbyabend kam alles zusammen, was zu einem friedlichen und sicheren Fußballspiel gehört: ein neues Anreisekonzept, in dem die neuralgischen Punkte der Vergangenheit behoben wurden. Ein starkes Bewusstsein auf Seiten der Fans, das Derby durch entsprechende Verhaltensweisen für die Zukunft zu sichern. Eine entspannte und gut aufgestellte Polizei, die an vielen Stellen deeskalierend gewirkt hat. Zwei Vereine, deren Verantwortliche im Vorfeld und am Spieltag hervorragend miteinander kooperiert haben. Und nicht zu vergessen die Westfalenhallen, die uns bei der Gesamtkonzeption unterstützt haben. So holen wir uns alle gemeinsam das Derby zurück. Unser großer Dank gilt allen Beteiligten. Wir sind zudem sehr stolz auf unsere mitgereisten Fans, die sich großartig verhalten haben.“

Unter dem Strich steht „das glimpflichste Derby seit langem“, so Hockenjos: „Keine Pyrotechnik, keine Handgreiflichkeiten oder Übergriffe auf dem Weg zum und im Stadion und kaum Sachschäden, wie sie in den letzten Jahren in den jeweiligen Gästeblöcken leider schon fast Normalität waren.“

Und so gab es trotz eines 0:0 auf dem Rasen doch einen großen Sieger: das größte Derby Deutschlands. (br)