Die Trainingssituation für Handballerinnen und Tischtennisspieler bleibt angespannt, doch das hält die Sportlerinnen und Sportler von Borussia Dortmund nicht davon ab, große Erfolge zu erringen. Überstrahlt werden diese von den U17-Nachwuchs-Fußballern, die den Deutschen Meistertitel erfolgreich verteidigen konnten.

Fußball-Nachwuchs

Auf eine erfolgreiche Saison 2014/15 blickt die Nachwuchsabteilung zurück. Die jüngsten Teams, von der U9 bis zur U13, waren erfolgreich unterwegs im NRW-Cup und bekamen – wie alle anderen Mannschaften – neben technischem und taktischem Rüstzeug „auch Sozialkompetenz vermittelt“, betonte Wolfgang Springer, der für die älteren Jahrgänge konstatieren konnte: „Von der U14 bis zur U19 blieb keine Mannschaft ohne Titel.“ Sportlicher Höhepunkt war die Titelverteidigung der U17 durch ein 4:0 im Endspiel gegen den deutschen Nachwuchs-Rekordmeister VfB Stuttgart. „Diese Meisterschaft dokumentiert mehr und mehr die erfolgreiche Nachwuchsarbeit“, sagte der langjährige Leiter der Abteilung, hob aber zu gleich hervor, „Talente weiterhin behutsam zu entwickeln“. Aus der U19, die den Westfalenpokal gewann, schafften es sechs Akteure in den Kader der U23, Pascal Stenzel sogar in den Kreis der Profis. In den Mannschaften U15 bis U19 spielen insgesamt 17 Nationalspieler; das Leistungszentrum wurde zum dritten Mal in Serie zertifiziert, nun mit dem Maximum von drei Sternen.

Tischtennis

„Wir waren das erste Mal bundesweit unterwegs“, sagte Bernd Möllmann über die erste Herrenmannschaft, die in der erstmals eingleisig ausgespielten 2. Bundesliga mit 18:18 Punkten Rang fünf belegte: „Dabei gehörten wir von den Ranglistenpunkten her zum unteren Tabellendrittel.“ Die Ü40 holte den westdeutschen Seniorentitel nach Dortmund. Nachwuchs-Talent Kirill Fadeev kam als 13-Jähriger (!) in der Herren-Oberliga auf eine 14:9-Bilanz und wurde zudem Westdeutscher Schülermeister. Möllmann erfreut sich an „vielen Kindern, die mit Spaß und Ehrgeiz bei der Sache sind“, doch die Hallenproblematik bleibt das beherrschende Thema: „Unser Versuch, dauerhaft in die Brügmannhalle zurückzukehren, scheiterte nach sechs Wochen. Nun haben uns in Lanstrop eingerichtet, stoßen aber dort an Kapazitätsgrenzen.“ Auch die Lage an der Peripherie Dortmunds sei „eine Belastung. Wir haben aber weiterhin die Hoffnung, dass sich der Zustand verbessert“.

Handball

Nachdem im Vorjahr neun Jugendmannschaften am Spielbetrieb teilnahmen, wovon die B-Jugend Vize-Westfalenmeister wurde und sich die A-Jugend für die Bundesliga-Vorrunde qualifizierte, verfolgt die Handball-Abteilung nunmehr ein neues Konzept mit nur noch sechs Teams und der Ausrichtung allein auf Leistungssport ab der C-Jugend. Hierfür wurden Kooperationen u.a. mit dem Goethe-Gymnasium sowie der WIHOGA (Wirtschaftsschulen für Hotellerie und Gastronomie) gegründet. „Unsere A-Jugend hat die Zwischenrunde zur Bundesliga erreicht und gehört damit jetzt schon zu 16 stärksten Mannschaften Deutschlands“, berichtete der Sportliche Leiter Jochen Busch: „Alle anderen Mannschaften belegen in der jeweils höchsten Spielklasse den ersten Tabellenplatz.“ Die Hallenproblematik macht aber auch vor dem Handball nicht Halt: „Wir haben 30 Prozent unserer Trainingszeiten verloren. Nur durch großen Einsatz unserer Trainer können wir das ausgleichen.“

Ungeachtet eines unglaublichen Verletzungspechs schaffte die erste Damen-Mannschaft die Rückkehr in die Bundesliga. „Wir mussten 28 Spielerinnen einsetzen“, so Busch: „Ohne die Unterstützung des Vorstands wäre der Aufstieg nicht zu realisieren gewesen.“ Aktuell belegt die Mannschaft mit 8:8 Punkten den sechsten Platz, gewann vor der WM-Pause mit 30:23 in Leverkusen und steht im Pokal-Viertelfinale. Busch im Rückblick auf das Achtelfinale: „20 Minuten vor Schluss lagen wir noch mit acht Toren zurück gegen Titelverteidiger Buxtehude. Mit ein bisschen Losglück könnte die Teilnahme am Final-Four gelingen.“

Fan- und Förderabteilung

„Wir feierten unser zehnjähriges Jubiläum, initiierten eine Anti-Rassismus-Kampagne, die auf große Resonanz stieß, begleiteten unsere Mannschaft zu allen Auswärtsspielen, freuten uns über das Erreichen eines internationalen Platzes und weinten, als Rüdiger Raguse und Arne Steding zu Grabe getragen werden mussten“, resümierte Torsten Schild und kündigte an: „Wir lassen im Kampf gegen Rechts nicht nach.“ Der Vorsitzende der Fan- und Förderabteilung verwies auf die erfolgreiche Bierdeckel-Kampagne und betonte: „Borussia, Pils und Nazis – das passt nicht!“ Schild dankte der KGaA für „immer offene, konstruktive und auf Augenhöhe geführte Gespräche“ und kündigte an: „Wir gehen mit der Fanabteilung weiterhin mit großem Engagement voran, um das Umfeld des BVB liebens- und lebenswert zu machen.“ Dabei dankte er allen ehrenamtlichen Helfern: „Ohne Euch kein Wir!“ Das Fanhaus wird bald kommen. Hans-Joachim Watzke erklärte: „Die Finanzierung ist gesichert. Es wird ein Meilenstein in der Fanabteilung sein.“

Boris Rupert