Viele seiner Teamkollegen kennen das Gefühl, den goldenen Pott in den Berliner Nachthimmel zu recken. Doch als der BVB im Mai 2012 den FC Bayern im Pokalfinale mit 5:2 besiegte und den DFB-Pokal zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte an die Strobelallee holte, saß Nuri Sahin in Madrid. Er verfolgte das Spiel am Fernseher. Vor der letzten Hürde auf dem Weg nach Berlin sagt er nun: „Ich will diesen Titel, und wir stehen im Halbfinale. Da ist alles möglich.“

Wo hast Du das Pokalfinale 2012 denn verfolgt?
Ich habe in Madrid vor dem Fernseher mitgefiebert.

War damals ein bisschen Wehmut mit dabei?
Eigentlich nicht. Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht so ein Typ bin. Ich bin damals voll mitgegangen, habe mich riesig gefreut. Die Jungs sind und waren schließlich alle meine Freunde. Sie hatten den Titel absolut verdient. Ich hatte vor der Saison die Entscheidung getroffen, zu Real zu gehen. Von daher war keine Wehmut bei mir zu spüren.

Klappt es dieses Jahr mit dem Pokalsieg?
Ich will diesen Titel, und wir stehen im Halbfinale, da ist alles möglich. Ich hoffe sehr, dass wir Ende Mai als Gewinner dastehen. Aber bevor wir über Berlin sprechen können, müssen wir über Wolfsburg reden. Auf uns wartet im Halbfinale eine hohe Hürde. Und wenn mein Traum nicht in Erfüllung gehen sollte, habe ich hoffentlich noch eine so lange Karriere vor mir, dass sich noch andere Möglichkeiten ergeben, diesen Titel zu gewinnen.
Interview: Dennis-Julian Gottschlich