Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. Zum Gedenken an die Millionen Opfer des Naziregimes und zur Erinnerung fand in diesem Jahr zum vierten Mal der „Tag gegen das Vergessen“ im BORUSSEUM statt.

Dabei wurde der Abend vom Team des BORUSSEUM, zusammen mit der Fanabteilung, der BVB-Stiftung, dem Fanprojekt und den Fanbeauftragten organisiert. Rund 150 Gäste waren gekommen, um gemeinsam zu gedenken und somit den Leitgedanken der Veranstaltung zu unterstützen.

Begrüßt wurden sie vom Schatzmeister Dr. Reinhold Lunow und Tobias Westerfellhaus (Fanomenal), der als Moderator gekonnt durch das Programm führte. Neben ihm nahmen im Laufe des Abends viele interessante Gäste Platz. Darunter BVB-Archivar Gerd Kolbe, der etwas über Karl Büttner erzählte und Wilfried Harthan, Mitglied des Heinrich-Czerkus-Fanclubs. Er hielt ebenso einen fesselnden Vortrag über Fritz Weller, einem der drei Widerstandskämpfer des BVB.

Bei beiden Vorträgen herrschte in den Besucherreihen Stille – jeder hörte gespannt zu und ließ sich darauf ein, in die Vergangenheit einzutauchen. Doch nicht nur an das Vergangene wurde an diesem Abend erinnert, auch die Gegenwart und die Zukunft spielten eine Rolle. Fanbeauftragter Daniel Lörcher erzählte von zahlreichen Aktionen und Projekten gegen Rassismus, geplant und durchgeführt von der Fanabteilung von Borussia Dortmund.

Darunter auch die Fahrten zu NS-Gedenkstätten, zu denen zwei Schüler – Hannah und Steffen – berichteten, welche emotionalen Erfahrungen sie dabei gemacht und wie diese Projekte sie in ihrem täglichen Denken und Handeln verändert haben. Anstatt einer Schweigeminute, las Hannah einen Text von Wilhelm Brasse (†23. Oktober 2012, Zeitzeuge von Auschwitz) vor, den sie im Jahr 2011 noch persönlich kennenlernen durfte. Sie erzählte von seinen letzten Worten an die Jugendgruppe: „Bleiben Sie kritisch!“ und „Ich bin heute hier, um Ihnen meine Geschichte zu erzählen. Denn wenn ich nicht mehr da bin, dann müssen Sie sie weitererzählen“, waren die Worte, die wohl allen für immer im Gedächtnis bleiben werden.

Die Reaktionen und Gesichter der Gäste verrieten am Ende einheitlich das Leitmotiv des Abends: „Borussia verbindet – gegen Rassismus.“ Ein voller Erfolg, auf den auch das BORUSSEUM weiter aufbauen und aktiv mitarbeiten wird: Ab Ostern (der genaue Termin wird noch bekannt gegeben) wird „Tatort Stadion“, eine Wanderausstellung zur Diskriminierung im Fußball, zu Gast im BORUSSEUM sein.