Mit einem strahlenden Lächeln beginnt am 3. Juni um 12.08 Uhr eine neue Ära: Im Blitzlichtgewitter der Fotografen präsentiert sich Thomas Tuchel erstmals als Cheftrainer von Borussia Dortmund der Öffentlichkeit.

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Tuchel vermittelt große Vorfreude auf die künftige Aufgabe und spricht voller Respekt vom Klub, der Mannschaft, der Fans und seinem Vorgänger. „Ich bin überglücklich, BVB-Trainer zu sein“, sind die ersten Worte des 41-Jährigen. Er verrät, dass ihn bereits die ersten Gespräche mit Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc „beeindruckt“ hätten, und dass er während seiner einjährigen Auszeit „den großen Wunsch“ entwickelt habe, „einen Top-Klub, einen Traditionsverein, einen echten Herausforderer zu trainieren“. Und weiter: „Als ich vom Interesse erfuhr, war es für mich sonnenklar, dass es das ist.“ Er freue sich auf die „Macht“ und die „Energie“, die von den Fans ausgeht: „Ich bin ein sehr emotionaler Coach, der das mitlebt.“

Borussia Dortmunds U17 feiert als zweites Team überhaupt die erfolgreiche Titelverteidigung und gewinnt nach 1984, 1993, 1996, 1998 und 2014 zum sechsten Mal die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft. Vor 7.196 Zuschauern in Großaspach setzt sich der BVB im Finale gegen den VfB Stuttgart mit 4:0 (0:0) durch. Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf allerdings nicht wider. Stuttgarts Talente halten das Finale bis zehn Minuten in Hälfte zwei hinein völlig offen, ehe ein Dreier-Wechsel von Trainer Hannes Wolf sowie ein Dreier-Schlag seiner Schützlinge durch Tore von Fritsch, Serra und Passlack binnen sieben Minuten die Weichen auf Titelverteidigung stellt.

Morgens um halb acht kommen die Ersten: Der erste Trainingstag der Saison 2015/16 beginnt früh, und er endet für die Letzten erst am Abend. Aufgeteilt in vier Gruppen steht der Auftakt im Zeichen der Leistungsdiagnostik. Dabei werden die Profis von A (wie Augen) bis Z (wie Zeh) komplett durchgecheckt. An der Ruhr-Universität Bochum steht eine „Spiroergometrie“ auf dem Plan. Hinter diesem Fachbegriff verbirgt sich eine in Ausdauersportarten schon seit Jahren weit verbreitete und auch im Fußball nicht mehr ganz neue Analyse der Atemgase, unter anderem zur Bestimmung der individuellen Herzfrequenz-Trainingsbereiche und der aerob-anaeroben Schwelle. Hier wird jener Punkt der Belastung ermittelt, ab dem der Körper eine Sauerstoffschuld eingeht. Mit diesem Wissen kann die Trainingsbelastung individuell und damit optimal für den Einzelnen gesteuert werden. (br)