Es wird Zeit, dass es los geht! Seit sechs Wochen wissen die Jungs, dass sie im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft auf Werder Bremen treffen werden, auf einen Gegner, den Nachwuchskoordinator Lars Ricken als „das Maß aller Dinge im deutschen U17-Fußball“ bezeichnet.

Gestern ging es in Richtung Norden, Mittwoch (7. Juni) wird um 18 Uhr das erste Halbfinalspiel auf einem Nebenplatz des Weserstadions angepfiffen (DFB-TV überträgt live auf der Homepage des Verbandes www.dfb.de). „Wir sind angespannt, aber voller Vorfreude“, versichert Trainer Sebastian Geppert. Im Training hat er viele Spielsituationen simuliert, sein Team auch in Videos und taktischen Besprechungen gezielt wie akribisch auf den Gegner vorbereitet. Doch er fordert auch: „Wir dürfen nicht allein auf Werder schauen, sondern müssen versuchen, dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken.“

Die Hanseaten haben eine sensationelle Bundesliga-Saison abgeliefert, 25 von 26 Spielen gewonnen, dabei 94 Tore erzielt und ganze 13 Gegentreffer kassiert. Herausragend besetzt ist die Offensive mit zwei spielstarken und torhungrigen Außen: Jean Manuel Mbom erzielte 18 und David Philipp, wie Mittelstürmer Luc Ihorst, 14 Treffer. Lars Ricken schließt aus dieser geballten Angriffs-Power: „Wir müssen gut, klug und mit Leidenschaft verteidigen.“

Schell im Rückspiel wieder dabei

So oder so bietet sich dem BVB die Möglichkeit, wieder ein Stück deutsche Nachwuchsfußball-Geschichte zu schreiben, sollte er zum vierten Male in Folge ein Finale um die Deutsche B-Juniorenmeisterschaft erreichen. 2014 gewann Borussia gegen RB Leipzig 2:1, 2015 sogar 4:0 gegen den VfB Stuttgart. Im vergangenen Jahr unterlag der Borussia – damals noch mit Meistertrainer Benjamin Hoffmann auf der Bank - im „Finale daheim“ Bayer Leverkusen mit 0:2.

Die Generalprobe haben Sebastian Gepperts Jungs schon am Himmelfahrtstag absolviert und sie mit dem 2:1-Sieg in Unterzahl gegen den MSV Duisburg auch bestanden. Julius Schell, der in dieser Partie die Rote Karte gesehen hat, ist im Rückspiel am Sonntag (11 Uhr, Platz 1 Trainingsgelände Brackel) wieder spielberechtigt. Neben Schell fehlen in Bremen noch die Langzeitverletzten Reda Khadra und Robin Kehr.

„Die Ausgangsposition ist ähnlich wie für die U19 vor dem Halbfinale in Wolfsburg. Auch der VfL hat die Bundesliga Nord dominiert und war in beiden Spielen Favorit. Am Ende haben wir den Gegner mit unseren Tugenden besiegt“, spricht Lars Ricken den B-Junioren Mut zu.

Bangemachen gilt nicht. Schließlich braucht sich der BVB als Westdeutscher Vizemeister in der wohl stärksten Bundesliga-Staffel des Landes nicht zu verstecken.
Wilfried Wittke