Drei Spiele, drei Siege. 4:1 gegen Eindhoven. 3:0 gegen Lüttich. 6:1 gegen Paderborn. Thomas Tuchel hätte eigentlich so richtig zufrieden sein können, zumal sich Marco Reus’ Einschätzung als zutreffend erwiesen hat. Doch die Verletzung von Sven Bender sorgt für einen „riesigen Wermutstropfen“.

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Man rechnet mit keinen allzu positiven Nachrichten. „Es sieht nicht gut aus. Das Sprunggelenk ist sofort dick geworden“, sagte Thomas Tuchel am Dienstagabend in der Benteler Arena in Paderborn. Da standen die Untersuchungs-Ergebnisse noch aus. „Ich hoffe, dass es nichts Langwieriges ist. Aber wenn Manni aufschreit, ist das kein gutes Zeichen“, mutmaßte Marcel Schmelzer, für den der dritte Sieg im dritten Testspiel „in den Hintergrund“ rückte nach Benders verletzungsbedingtem Ausscheiden.

Dabei gab es so viel Positives zum Abschluss der Vorbereitungs-Serie. André Schürrle setzte in vorderster Front zahlreiche Akzente und erwies sich als sicherer Elfmeter-Schütze (zwei Treffer vom Punkt), Mario Götze leitete Chance um Chance ein und traf selbst, Shinji Kagawa bestätigte den positiven Trend, Raphael Guerreiro traf auch bei seinem zweiten 30-Minuten-Einsatz – und Marco Reus hat den Belastungstest bestanden. „Er hat Recht behalten. Er hat mir in Spanien gesagt: Ich soll mir keine Sorgen machen. Ich habe mich daraufhin gezwungen, mir keine Sorgen zu machen“, gestand Tuchel, der vorsichtig anmerkte: „Aber warten wir’s ab. Es ist die Grundbedingung, dass wir die Leute haben, die den Unterschied ausmachen.“

Und hinten verhinderte Roman Weidenfeller zwei durchaus mögliche Gegentreffer. „Dafür haben wir einen Torwart im Tor. Roman hat die 1:1-Situationen für uns entschieden“, bemerkte Marcel Schmelzer, der insgesamt attestierte: „Es war ein schwieriger Platz, um noch mehr zu zeigen.“

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Wenn Benders Verletzung nicht hereinspielen würde, würde sich Tuchels Fazit nach drei Spielen und drei Siegen im Winter 2017 noch besser anhören: „Wir haben alle sechs Halbzeiten gewonnen, in allen Spielen den nötigen Biss und den nötigen Willen gezeigt.“
Boris Rupert