Weniger dem Spiel als den Vorfällen zuvor galten die Fragen auf der Pressekonferenz nach dem Derby. "Es wurde billigend in Kauf genommen, dass Menschen verletzt werden", sagte Schalkes Trainer Jens Keller, und Jürgen Klopp distanzierte sich deutlich von diesen "Fans": "In diesem Moment schämt man sich."

Jürgen Klopp über das Spiel:"Das war ein super-intensives Spiel mit dem besseren Beginn für uns. Wir waren gut im Spiel, haben so verteidigt, wie wir es wollten und sind mit einer tollen Aktion in Führung gegangen. Das Spiel ist dann offener geworden, wir haben Räume hergegeben, die Schalke genutzt hat. Roman hält glücklicherweise den Elfmeter, und wir machen direkt nach der Pause das 2:0 mit einem Supertor. Dann aber haben die Schalker Wechsel gezogen. Max Meyer hat richtig Betrieb gemacht und sich super zwischen den beiden Ketten bewegt. Es wurde hektisch, es wurde noch intensiver. Beide haben alles versucht, und wir setzen einen Sensationskonter."

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Jens Keller und Jürgen Klopp vor dem Derby. [Foto: firo]

... über die Vorfälle zuvor: "Wir gewinnen mit 3:1 und müssen dennoch und zurecht über die Aktion vor dem Spiel sprechen. Das sind unschöne Bilder, um das milde auszudrücken. In diesem Moment schämt man sich. Ich bin oft stolz auf unsere Fans, aber das waren im wahrsten Sinne des Wortes Störfeuer. Wir haben trotzdem gewonnen; nicht deswegen. Es sind vereinzelte Leute, die nicht das Gefühl bekommen dürfen, dazuzugehören. Wir müssen dagegen angehen. Das muss sanktioniert werden."
Jens Keller: "Wir sind enttäuscht. Dortmund ist besser ins Spiel gekommen. Wir machen vor dem ersten Gegentor zwei Fehler, laufen dem 0:1 hinterher, hätten aber durch den Elfmeter ins Spiel zurückkommen können. Dann hätten wir wieder tiefer stehen können. Aus dem Nichts kriegen wir das zweite Gegentor. Mit der Einwechselung von Meyer haben wir nochmal Alarm gemacht, in der Vorwärtsbewegung ist uns dann aber ein Fehler unterlaufen. Mit dem 1:3 20 Minuten vor Schluss war die Moral gebrochen."
Aufgezeichnet von Boris Rupert