Mit Sprechchören wurde Manuel Friedrich vor dem Spiel von den Mainzer Fans begrüßt. Es war seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, wo er zusammen mit Jürgen Klopp den Aufstieg in die Bundesliga geschafft hat. „Natürlich war das heute ein besonderer Tag für mich“, sagte er nach dem Spiel, „aber jetzt spiele ich für Borussia Dortmund und gebe alles für diesen Verein.“

Wie war es, wieder an Deiner alten Wirkungsstätte aufzulaufen?
Natürlich war das ein besonderer und auch ein sehr schöner Tag für mich. Wie die Mainzer Fans ihre ehemaligen Spieler hier im Stadion begrüßen, ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich immer sehr, wenn ich nach Mainz zurückkehre. Ich kenne hier noch viele Leute und vergesse nicht, wo meine Wurzeln liegen. In Mainz habe ich den Sprung aus der Jugend in den Profikader geschafft, hier bin ich in die erste Bundesliga aufgestiegen.

Friedrich Aubameyang
Manuel Friedrich feiert mit Pierre-Emerick Aubameyang

Tut es dann weh, gegen den alten Verein zu gewinnen?
Nein, ich bin vielmehr sehr glücklich über den Sieg. Wir sind hierhergekommen, um drei Punkte mitzunehmen. Da spielt es keine Rolle, dass ich früher mal Mainzer war. Jetzt spiele ich für Borussia Dortmund und gebe alles für diesen Verein.

Vor wenigen Wochen musstest Du Dich noch zu Hause alleine fit halten und wolltest Deine Karriere in Thailand ausklingen lassen. Wie siehst Du Deine eigene Leistung und Deinen momentanen Trainingsstand?
Mein Problem ist, dass ich absoluter Perfektionist bin. Ich will immer das perfekte Spiel machen, und ich will auch möglichst immer in Topform antreten. Klappt das nicht, ärgere ich mich sehr und gehe auch extrem selbstkritisch mit mir um. Mir war klar, dass ich nicht sofort von Null auf Hundert gehen kann. Ich wusste aber, dass ich die Trainingsrückstände ruckzuck in den Griff bekommen werde und merke, dass meine Leistungsfähigkeit von Tag zu Tag und mit jeder Trainingseinheit besser wird. Mein Stellungsspiel, mein Timing beim Kopfball und meine Antizipationsfähigkeit sind fast schon wieder so wie früher.

Wie hast Du den Spielverlauf gesehen?
Mainz hat es uns sehr schwer gemacht, so dass wir besonders in der ersten Halbzeit Probleme hatten. Ein großer Teil unserer Spiel-Vor- und Nachbereitung besteht ja aus Videoanalysen. Ich denke nach dieser Partie wird der Trainer genügend Material haben, das er uns zeigen kann. Am Ende haben wir aber zwei Tore mehr geschossen als Mainz. Das zählt. In einem halben Jahr fragt kein Mensch mehr danach, auf welche Art und Weise wir gewonnen haben. Wichtig sind nur die drei Punkte.“
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich