Der Mittwoch war im Hause Klopp ein Fußball-Abend vor dem Fernseher. DFB-Pokal, Spaniens Clasico, „und dann habe ich mir bei Sky noch Mainz gegen Bremen reingezogen“, die beeindruckende Vorstellung seines Ex-Klubs gegen Werder (3:0): „Die sind in einer guten Verfassung.“

Für Borussia Dortmund geht es im vorletzten Heimspiel der Saison darum, die rechnerisch drei noch fehlenden Punkte für die Champions League einzufahren und zugleich den Rhythmus zu wahren, „um komplett die Spur zu halten“ bis zum Pokalfinale am 17. Mai gegen Bayern München.

Aber auch Mainz will so schnell wie möglich die Europa-League-Teilnahme festzurren. Platz sieben reicht nun definitiv, und um diesen abzusichern, sollen schon in Dortmund möglichst drei der maximal sieben dafür erforderlichen Zähler eingetütet werden. Klopp freut sich darüber, dass sein früherer Verein die Entwicklung zu einem „selbstverständlichen und etablierten Bundesligisten“ vollzogen habe und sagt mit Blick auf Präsident Strutz, Manager Heidel und Trainer Tuchel: „Da sind die richtigen Leute am richtigen Ort.“

Sie haben eine zweikampfstarke Mannschaft geformt, die Vollgasfußball von der ersten Minute an spielt – und den Vorteil hat, frisch und ausgeruht im Signal Iduna Park anzutreten. „Wir müssen es Mainz so schwer wie möglich machen“, sagt Klopp vor dem elften Spiel binnen 35 Tagen: „Daher werden wir beißen müssen. Meine Mannschaft hat mehrfach gezeigt, dass sie dazu in der Lage ist.“ Die Spiele in Stuttgart und gegen Wolfsburg wurden nach Rückstand gewonnen, der Sieg gegen die Bayern war nicht unbedingt zu erwarten gewesen. In den letzten drei Spielen hat die Mannschaft auch über den Willen neun Punkte eingefahren. Klopp: „Angesichts des Restprogramms bin ich froh, dass wir die schon haben.“

Der Trainer kündigt „den einen oder anderen Wechsel“ an und verspricht: „Wir bekommen Frische auf den Platz.“ Mit Kirch und Jojic haben sich auf den laufintensiven Positionen sehr gute Alternativen angeboten. Kehl ist mit Problemen im Adduktorenbereich fraglich; bei Weidenfeller, der an einer ähnlichen Symptomatik laboriert, „sieht es so aus, als könnte er nicht spielen“, erklärte der Trainer am Donnerstag: „Wir hatten schon überlegt, ihn am Dienstag auszuwechseln, doch zeitgleich mussten wir Lewi ziehen.“ Weidenfeller blieb im Tor (und hielt fantastisch), Lewandowski ging rechtzeitig runter. Hinter seinem Einsatz steht kein größeres Fragezeichen.
Boris Rupert