Beim Abschlusstraining am Freitagabend testeten die Spieler von Borussia Dortmund die Spielstätte von morgen: Im Berliner Olympiastadion wird am Samstag um 20 Uhr das 71. Endspiel um den DFB-Vereinspokal angepfiffen.

Zum siebten Mal (zwei Siege, vier Niederlagen) treffen Borussia Dortmund und der FC Bayern im DFB-Pokal aufeinander – zum dritten Mal im Finale. 2008 siegten die Münchner (2:1 n.V.), 2012 gab es die Revanche (5:2).

Robert Lewandowski wird im Pokalfinale sein 187. und damit auch letztes Pflichtspiel für Borussia Dortmund bestreiten. Insgesamt traf der Pole 103 Mal. 74 Tore erzielte er in der Bundesliga, zehn im DFB-Pokal, 17 in der Champions League und jeweils eines in der Europa League und DFL Supercup.

Falls es zum Elfmeterschießen kommt: Seit 1992 musste der BVB wettbewerbsübergreifend zwölf Mal ins Elfmeterschießen, acht Mal gewann er die Partie. Gegen die Bayern siegte Schwarzgelb 1992/93 im DFB-Pokal mit 5:4. Aber: Vier der letzten fünf Elfmeterschießen verlor der BVB. Die Bayern gewannen sechs der letzten sieben Elfmeterschießen.

Bayerns Trainer Pep Guardiola hat bereits zwei Mal die Copa del Rey (2009, 2012), also den spanischen Pokal, mit dem FC Barcelona gewonnen. Der DFB-Pokal ist jedoch Neuland für ihn. Jürgen Klopp erklärte seinem Trainerkollegen auf der Pressekonferenz den wichtigsten Unterschied zur Meisterschale: „Da kannst Du was reinfüllen. Das ist der große Vorteil. Man lernt schnell, damit umzugehen…“

„Wenn du die Meisterschaft gewinnst, hast du eine gute Saison gespielt“, sagte Pep Guardiola vor dem Pokalendspiel. Der Trainer des FC Bayern sei sehr stolz auf seine Mannschaft, die es nach dem Triple in der vergangenen Saison nicht einfach hatte. Guardiola reagierte damit auf Kritiker, die meinen, dass der FC Bayern nur beim Gewinn des Doubles von einer guten Saison sprechen könne. Jürgen Klopp gab Pep Guardiola einen humorvollen Hinweis: „Aus meiner Sicht reicht es, Deutscher Meister zu werden. Lass Dir nichts erzählen.“

Philipp Lahm, einer von lediglich fünf Spielern (Kehl, Kuba – Ribéry, Schweinsteiger), die auch schon 2008 im Pokalendspiel zum Einsatz kamen, will sich nicht auf einen Favoriten festlegen. „Das sollen andere beurteilen“, sagte der Nationalspieler. Beim diesjährigen Finale träfen die derzeit besten deutschen Teams aufeinander. „Darauf kann sich jeder freuen.“

Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München – die Fußballwelt spricht von einem Traumfinale. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke nahm den Ball mit Humor auf und erklärte: „Traumfinale? Ein Endspiel gegen eine Zweitligisten wäre es auch nicht schlecht gewesen…“

Bayerns Thomas Müller führt die Torschützenliste des DFB-Pokals in dieser Saison mit sieben Treffern an. In der vergangenen Spielzeit war Mario Gomez mit sechs Treffern bester Schütze des Wettbewerbs, 2012 Robert Lewandowski (sieben). Beim BVB erzielte kein Spieler mehr als zwei Tore.

Die Bayern feierten im Pokal zuletzt elf Siege in Serie – die letzte Niederlage gab es im Finale 2012 gegen den BVB (2:5). Den Rekord hält Fortuna Düsseldorf mit 18 Siegen zwischen 1978 und 1981.

Seit Gründung der Bundesliga gibt es die Konstellation, dass der Deutsche Meister im Pokalfinale auf den Vizemeister trifft, erst zum dritten Mal. 2005 trafen die Bayern auf den FC Schalke 04 und holten durch einen 2:1-Sieg das Double. 2012 verloren die Bayern gegen den BVB (2:5).

Im offiziellen Stadionmagazin zum DFB-Pokal präsentiert sich Jürgen Klopp gewohnt humorvoll. Auf die Frage, inwieweit er die Karriere von Pep Guardiola verfolgt habe, antwortete er: „Ich habe die Karriere von Pep schon als Spieler verfolgt, und natürlich dann auch als Trainer, also sicher länger als umgekehrt (lacht). Als Gedankenstütze für Pep: Ich habe mein erstes Zweitligator für Mainz 05 im Jahr 1990 im Heimspiel gegen Hannover 96 geschossen.“
Felix Ulrich