Ein Jubiläum steht an im Signal Iduna Park: Sebastian Kehl steht am Sonntag vor seinem 300. Einsatz in der Fußball-Bundesliga. Der will nach dem Sieg gegen Galatasaray auch die drei Punkte gegen Gladbach.

„Jetzt müssen wir den Beweis antreten, dass wir nach einem guten Champions-League-Spiel auch in der Bundesliga Punkte holen können. Es wäre ganz cool, wenn wir an diesem Wochenende damit anfangen“, erklärte Sebastian Kehl, seit dieser Saison zwar nicht mehr Kapitän, aber mehr denn je Kopf der Mannschaft: „Mit den Gladbachern haben wir einen heißen Gegner vor der Brust. Es wird ein sehr, sehr intensives Spiel werden. Ich hoffe, dass wir einiges von dem mitnehmen können, was wir gegen Bayern und auch gegen Galatasaray umgesetzt haben.“

Zumal am Dienstag die These widerlegt wurde, wonach sich der BVB gegen im Ligaalltag meist tief stehende Gegner schwer tue, in der UEFA Champions League jedoch auf Kontrahenten träfe, die selbst ihr Spiel durchdrücken wollen und Schwarzgelb damit jene Räume anböten, die für das Umschaltspiel der „besten Mannschaft der Welt bei Konteraktionen“ (Pep Guardiola über den BVB) vonnöten seien. Nein, Galatasaray stand massiert in der Deckung, agierte aggressiv gegen den Ball, ließ kaum Räume. Und dennoch fand Borussia die wenigen Lücken wie bei Piszczeks starkem Pass auf Reus zum 1:0.

Galatasaray war eine gute Übung für Gladbach. Die Elf vom Niederrhein gestattet ihren Gegnern bisher die wenigsten Großchancen, beherrscht die Rückwärtsbewegung (noch ohne Konter-Gegentor), kassierte noch keinen Gegentreffer nach einem Ballverlust im Spielaufbau. „Gladbach wird schwerer als Galatasaray“, vermutet Kehl, „die werden mehr investieren und aggressiver sein.“

Der 34-Jährige bestreitet am Sonntag sein 300. Bundesligaspiel. „Das ist eine stolze Zahl“, sagt Jürgen Klopp, „und doch viel zu klein, weil es leider die eine oder andere Verletzung in seiner Karriere gab. Sebastian ist ein toller Spieler und ein toller Mensch. Er hat riesengroßen Anteil an den vielen positiven Dingen, die bei uns in den letzten Jahren passiert sind.“

Zum 300. wünschen ihm alle 3 Punkte...
Boris Rupert