Neben der Verletzung von Marco Reus war das nicht anerkannte Tor von Kevin Großkreutz eines der großen Themen nach dem 2:2 des BVB beim SC Paderborn. Jürgen Klopp, Michael Zorc, Ilkay Gündogan, Pierre-Emerick Aubameyang und SCP-Trainer André Breitenreiter mit ihren Statements zum Spiel.

Jürgen Klopp: „Mir fällt es angesichts der Verletzung von Marco Reus schwer, über Fußball zu sprechen. Ich habe kein Problem mit dem Unentschieden, und ich habe größten Respekt vor der Arbeit, die hier in Paderborn geleistet wird. In der ersten Halbzeit haben wir vieles richtig gemacht – in der zweiten jedoch weniger. Dadurch ist ein anderes Spiel entstanden, und wir haben es zugelassen, dass uns der Gegner mit vielen langen Bällen Probleme bereiten konnte. Dennoch hatten wir Möglichkeiten; wir haben ein drittes Tor geschossen, und wir haben knapp am Tor vorbei geschossen. Wer das angebliche Abseitstor gesehen hat, wird sich wohl meiner Meinung anschließen, dass man so etwas nicht wegwinkt. Dann führst du 3:1, und das Ding ist gegessen. Das war erneut kein guter Tag für uns. Wir müssen arbeiten. Qualität ist das, was man aus dem vorhandenen Potenzial macht. Das war in manchen Momenten gut, in manch anderen eben weniger, und damit haben wir den Gegner am Leben gelassen.“

Michael Zorc: „Das 2:2 fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir haben 2:0 geführt, aber danach das Spiel aus der Hand gegeben. Dann wird das Tor zum 3:1 nicht gegeben, und im Gegenzug kassieren wir den Ausgleich. Das war kein schöner Nachmittag.“

André Breitenreiter: „Das ist ein überragendes Ergebnis für uns. In der ersten Halbzeit waren wir deutlich zu passiv und hatten viel zu viel Respekt vor dem Gegner. Wir haben den Jungs in der Pause mit auf den Weg gegeben, dass sie nichts mehr zu verlieren hätten. Wir wollten mutiger und präsenter sein und wussten, dass mit den Fans im Rücken noch etwas gehen würde, wenn uns der Anschlusstreffer gelingen würde. Respekt vor einem Team, nach einem 0:2 gegen eine Weltklassemannschaft so noch zurückzukommen.“

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Ilkay Gündogan im Spiel beim SC Paderborn.

Pierre-Emerick Aubameyang: „Der Tag hat eigentlich gut begonnen, wir haben 2:0 geführt, es lief alles in die richtige Richtung. Aber leider haben wir es in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, das Spiel zu kontrollieren und entschlossen zu sein. Es war klar, dass Paderborn nicht aufgeben würde und vor allem in der Schlussphase noch mal gefährlich wird. Die Verletzung von Marco ist sehr, sehr bitter. Er ist für mich wie ein Bruder und ganz wichtig für die Mannschaft.“

Ilkay Gündogan: „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und waren klar überlegen. Wir hatten in der zweiten Hälfte Chancen, das 3:0 zu machen, kassieren dann aber das 1:2 nach einem eigenen Eckball durch einen Konter. Das darf nie im Leben passieren. Hinzu kam dann die schwere Verletzung von Marco, das nicht gegebene dritte Tor und dann noch das 2:2 nach einem Eckball. Ich weiß nicht, ob es jemals eine schlimmere zweite Halbzeit für einen Bundesligisten gegeben hat.“

Marvin Bakalorz: „Mir tut es leid, ich wollte Marco auf keinen Fall verletzen. Ich wollte eigentlich nur zum Ball gehen. Mit Blick auf die Fernsehbilder muss ich aber sagen: Das war ein bisschen zu heftig.“

Aufgezeichnet von Boris Rupert und Felix Ulrich