Borussia Dortmund kann sich langsam, aber sicher doch noch Hoffnungen auf eine Teilnahme an der Europa League machen: Dank eines 2:0 (2:0)-Erfolges im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt kletterte der BVB in der Tabelle zumindest bis zum Sonntag vom neunten auf den achten Platz. Zu den Rängen fünf und sechs beträgt der Rückstand lediglich drei Punkte.

Vor 80.667 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park stellten Aubameyang (24.) mit einem verwandelten Handelfmeter und Kagawa (32.) bereits in Halbzeit eins die Weichen auf Sieg. In der zweiten Hälfte verpasste der BVB gegen harmlose Gäste in Personen von Blaszczykowski (62.), Durm (64.), Reus (68.) und Mkhitaryan (84.) mehrfach das 3:0 und hatte zudem Pech, dass es nach einem Zweikampf zwischen Zambrano und Aubameyang (60.) nicht erneut Elfmeter gab.

Es berichtet Felix Ulrich

Ausgangslage:
Der Tabellenneunte empfing den Zehnten. Nur die Tordifferenz trennte beide Klubs. Eine Tendenz zeigte allerdings die Rückrundentabelle: Hier war der BVB Fünfter, Frankfurt Dreizehnter. Die Hessen gewannen nur eines der letzten sechs Ligaspiele und waren auswärts seit acht Auftritten sieglos. Die Borussia wiederum verlor nur eines der letzten fünf Heimspiele (mit 0:1 gegen die Bayern am 4. April). In der Bundesliga-Geschichte gewann Schwarzgelb gegen keine andere Mannschaft so oft wie gegen die Eintracht (39 Mal) und spielte gegen kein Team öfter zu Null (24 Mal).

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Ginter lief gegen Frankfurt an der Seite von Bender auf.

Personalien:
Der BVB musste kurzfristig auf Weidenfeller und Gündogan verzichten. Der Keeper hatte sich am Freitag im Training am Rücken verletzt, der Mittelfeldspieler fehlte wegen eines vereiterten Rachens, der mit einem Antiobiotikum behandelt werden musste. Zumindest im Kader stand nach seinen Adduktorenproblemen Marco Reus (24 Pflichtspiele, 17 Scorerpunkte). Mitch Langerak rückte für Weidenfeller ins Tor, für den Australier war es das sechts Bundesliga-Spiel in dieser Saison und das 16. insgesamt. Als zweiter Torwart saß gegen die Eintracht der A-Jugendliche Dominik Reimann (17) auf der Bank. Weiterhin nicht dabei waren Subotic (Vorwölbung Bandscheibe), Kehl (Rippenbruch), Sahin (Sehnenansatzreizung), Piszczek (Teilriss Syndesmoseband) und Kirch (Sehnenzerrung im Knie). Bei den Gästen musste Trainer Thomas Schaaf auf Aigner (muskuläre Probleme), Anderson, Oczipka (beide Gelbsperre), Meier und Russ (beide Knieoperation) verzichten. Nelson Valdez, der zwischen 2006-2010 das BVB-Trikot getragen hat, stürmte von Beginn an.

Taktik:
Frankfurt spielte sehr variabel, wechselte mehrfach von einem 4-4-2 in ein 4-1-4-1 (dann mit Valdez in der zweiten Viererreihe), verdichtete den Raum in der eigenen Spielhälfte, ohne sich aber ausschließlich auf die Defensivarbeit zu reduzieren. Öffneten die Borussen in ihrem 4-2-3-1 eine Tür, schlüpfte ein Frankfurter hindurch.

Spielverlauf und Analyse:
Der BVB wollte vom Anpfiff an die Kontrolle übernehmen, tat sich gegen die Eintracht allerdings schwer. In Sachen Ballbesitz (52%) und Zweikampfquote (52%) waren die Hessen bis zur Pause sogar leicht überlegen. In Sachen Toren lag Schwarzgelb jedoch mit 2:0 in Führung.

Während Aubameyang nach einer Flanke von Blaszczykowski noch aus vier Metern über das Tor köpfte (17.), fiel sieben Minuten später die Führung. Frankfurts Kittel hatte eine Flanke von Schmelzer mit der Hand abgewehrt, Schiedsrichter Weiner entschied auf Strafstoß. Aubameyang übernahm die Verantwortung und chippte, nachdem Trapp in die rechte Ecke gesprungen war, das Leder in die Mitte - 1:0 (24.). Für Aubameyang war es das 14. Saisontor.

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Torjubel nach dem 1:0 durch Aubameyang.

Das 1:0 sorgte für weiteres Selbstvertrauen beim BVB. Auf äußerst sehenswerte Weise über nur drei Stationen fiel der zweite Treffer: Langerak passte auf Durm ,der schickte über die rechte Seite Aubameyang in die Tiefe. Der Gabuner überlief Gegenspieler Zambrano, passte in die Mitte zu Kagawa - 2:0 (32.).

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Nach dem Wechsel behielt der BVB weiter alles im Griff. Mit großer Laufbereitschaft begegnete er den Hessen, die Offensiv viel zu wenig wagten, keine echte Torchance hatten und defensiv oftmals einfach ein Geschwindigkeitsdefizit offenbarten. Bei der Borussia sorgten vor allem Aubameyang, Kagawa, Blaszczykowski, aber auch Mkhitaryan immer wieder für gefährliche Szenen.

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Kagawa - hier beim 2:0 - traf zum vierten Mal in dieser Saison.

Nach einer Stunde hätte es zudem erneut Elfmeter geben können. Zambrano hatte im Strafraum Aubameyang am Hals gezogen und zu Fall gebracht. Schiedsrichter Weiner ließ jedoch fälschlicherweise weiterspielen. Blaszczykowski (62.) und Durm (64.) vergaben kurz danach das 3:0 ebenso wie der in der 67. Minute für Blaszczykowski eingewechselte Reus (68.), der am linken Pfosten um Haaresbreite am Ball vorbeigerutscht war. Mkhitaryan hatte in die Mitte gepasst.

Elf Minuten vor dem Ende wechselte Jürgen Klopp das zweite Mal: Kampl kam für Matchwinner Aubameyang (79.). Der BVB riskierte in der Schlussphase jedoch nichts mehr, begnügte sich damit, das 2:0 über die Zeit zu schaukeln, während die Eintracht zufrieden damit schien, bloß nicht höher zu verlieren. Eine weitere Chance vergab Mkhitaryan in der 84. Minute.

Ausblick:
Bereits am Dienstag geht es für den BVB im DFB-Pokal weiter: Im Auswärtsspiel bein FC Bayern geht es um den Einzug ins Endspiel nach Berlin. Anstoß ist um 20.30 Uhr. In der Bundesliga reist Schwarzgelb am 2. Mai nach Sinsheim zum Duell mit der TSG Hoffenheim.

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