Nach dem souveränen 2:0 (1:0)-Erfolg von Borussia Dortmund über Hertha BSC am 32. Spieltag steht der BVB in der Tabelle auf Platz sieben! Neven Subotic und Erik Durm ließen den SIGNAL IDUNA PARK mit ihren Toren beben. Die größte Aufholjagd der Bundesliga-Geschichte (nach dem 19. Spieltag war Borussia Letzter) könnte nun tatsächlich Realität werden. Platz sieben würde dem BVB am Saisonende außerdem für das internationale Geschäft reichen.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Der SIGNAL IDUNA PARK war zum 14. Mal in dieser Saison mit 80.667 Zuschauern ausverkauft. Denen bot der BVB eine von der ersten Minute an sehr sichere und konsequente Vorstellung. Subotic (9.) besorgte früh die Führung, danach fehlten der Hertha die Mittel, um noch einmal zurückzukommen. Die Westfalen hingegen erhöhten sofort nach der Pause durch Durm (47.) auf 2:0 und verwalteten die Führung dann klug bis zum Ende.

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Ausgangslage:
Neunter gegen Dreizehnter. Beide Klubs standen zwischenzeitlich auf einem Abstiegsplatz, waren nun aber in sicheren Gefilden. Der Hertha fehlt noch ein Sieg zum Klassenerhalt. In den letzten vier Duellen wechselten sich Hertha- und BVB-Sieg ab – nun ist Dortmund also an der Reihe gewesen...

Personalien:
Blaszczykowski (Faserriss), Großkreutz (Knieoperation), Kirch (Aufbautraining), Ramos (Knöchelverletzung), Reus (Belastungserscheinung) und Sahin (Sehnenansatzreizung) standen auf Dortmunder Seite nicht zur Verfügung. Bei Berlin fehlten Baumjohann (Aufbautraining), Ben-Hatira (Zehenverletzung), Cigerci (Mittelfußbruch) und Schieber (Knieoperation). In der Startelf gab es beim BVB nur eine personelle Änderung: Kampl spielte für Kuba.

Taktik:
Im Spiel mit Ball operierten beide Teams aus einer 4-2-3-1-Grundordnung. In der Defensive stellte Hertha auf ein 4-4-2 um und hielt die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen bemerkenswert gering. Mit schnellen, flachen Pässen versuchten die Schwarzgelb, das Bollwerk zu knacken. Durchaus mit Erfolg.

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Großel Jubel nach Subotics' Führungstreffer.

Spielverlauf & Analyse:
Borussia übernahm von Anfang an die Initiative und versuchte, den kompakt stehenden Berliner Defensivverbund unter Druck zu setzen. Das gelang, denn bereits nach neun Minuten standen zwei Ecken zu Buche. Nach der ersten, die Mkhitaryan von rechts hereinbrachte, köpfte Hummels in der Mitte noch knapp am Tor vorbei (7.). Nach der zweiten – diesmal servierte Mkhitaryan von links – zappelte der Ball im Netz. Subotic wurde von der Berliner Abwehr vollkommen vergessen und wuchtete die Kugel aus sechs Metern per Kopf über die Linie (9.). Sein zweites Saisontor und sein 15. Bundesliga-Treffer. Der Serbe hat alle diese Treffer nach Standardsituationen erzielt.

Auch danach machten die Borussen das Spiel. Der agile Mkhitaryan schoss nach 15 Minuten aus zehn Metern haarscharf am langen Pfosten vorbei, außerdem rettete der aus dem Kasten eilende Berliner Keeper Kraft trotz eines Stolperers kurz vor Aubameyang, der freie Bahn gehabt hätte (25.) Die Hertha brachte offensiv hingegen überhaupt nichts zustande. Erst nach 38 Minuten gab Stocker den ersten Schuss ab, der aber über den Kasten des beschäftigungslosen Langerak flog. Der BVB-Keeper war in der gesamten ersten Halbzeit ganze vier Mal am Ball. Sein Gegenüber Kraft hatte 38 Ballaktionen. Ausdruck der Dortmunder Überlegenheit, die das Publikum mit einem warmen Applaus zur Pause honorierte.

Durm nutzt Platz und Zeit

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Aubameyang und Haraguchi im Kopfballduell.

Die Schwarzgelben bedankten sich direkt nach Wiederanpfiff mit dem nächsten Tor. Exakt 76 Sekunden lief das Spiel wieder, als Mkhitaryan für Durm rechts im Strafraum auflegte. Der nutzte den Platz und die Zeit, die sich ihm bot, und vollendete mit links ins lange untere Eck (47.). Kurz darauf hätte erst Gündogan erhöhen können, er verzog aber von der Strafraumkante (49.). Dann war Aubameyang frei durch und wollte zum mitgelaufenen Kagawa rüberlegen, Langkamp bekam im allerletzten Moment ein Bein dazwischen (51).

Borussia Dortmund verwaltete die Führung nun klug, ließ Berlin kommen und lauerte auf Konter. Erst Kagawa und dann Kampl scheiterten bei einer Doppelchance kurz vor Schluss am toll reagierenden Kraft (83.). Hertha hingegen biss sich an der Dortmunder Defensive die Zähne aus. Wagner verpasste bei der besten Chance der Gäste zwei Minuten vor dem Ende im Fünfer knapp.

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Ausblick:
Nächste Woche Samstag (15:30 Uhr) kommt es am vorletzten Bundesliga-Spieltag dieser Saison zum Duell der DFB-Pokal-Finalisten, die in drei Wochen in Berlin um den Titel spielen werden. Der BVB tritt beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg an.

Teams & Tore

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