„Obwohl wir 25 Punkte Rückstand auf Wolfsburg haben, sind wir nicht chancenlos im Finale“, sagte Jürgen Klopp nach dem 1:2 in Wolfsburg. Diskutiert wurde nach dem Spiel über zwei Entscheidungen des Schiedsrichters.

Ein großartiges Spiel endete mit 2:1 für Wolfsburg. Ein gerechtes Ergebnis?
Nach unserer behämmerten Anfangsminute haben wir den Gegner gut beschäftigt, uns Möglichkeiten erarbeitet und erspielt. Dass Wolfsburg ebenfalls zu Torchancen kommt, lässt sich angesichts der Qualität des Gegners nicht verhindern. Ich würde mich deutlich besser fühlen, wenn wir zumindest einen Punkt mitgenommen hätten. 88 Minuten lang haben wir ein gutes Spiel gemacht, nur in zwei Minuten waren wir nicht richtig da. Wobei sich die schlechte Minute in der zweiten Halbzeit noch dadurch relativiert, dass wir nach einer Ecke den Ball eigentlich verteidigt und dann zwei Wolfsburger ins Abseits gestellt haben. Und dennoch liegen wir danach 1:2 hinten, und das in so einem Spiel... Am Ende bleibt die Erkenntnis: viel Aufwand für nichts. Aber darin haben wir dieses Jahr leider viel Übung.

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Nicht nur über die Szene beim 2:1 war zu reden, sondern auch über einen weiteren nicht gegebenen Elfmeter für den BVB.
Der Schiedsrichter hat wirklich ein überragend gutes Spiel gemacht. Aber er lag in drei Szenen leider daneben, was sich für uns eben nicht positiv ausgewirkt hat. So hätten wir 1:1 oder 2:2 gespielt, was unsere Situation deutlich verbessert hätte.

Mats Hummels musste kurzfristig passen. Was war passiert?
Er hat gestern beim Training einen Schlag auf den Fuß bekommen, musste behandelt werden, hat dann weiter trainiert. Ich habe heute Morgen mit ihm gesprochen. Er hat gesagt: Es tut weh, aber es wird kein Problem sein. Er konnte sich aber nicht wirklich aufwärmen vor dem Spiel. Dennoch denke ich, dass es nichts Schlimmes ist.

Und Marco Reus? Er hat nochmal Schwung hereingebracht.
Die notwendige Frische hat er, weil er genügend Pausen hatte in dieser Saison. Marco trainiert seit drei Tagen wieder normal und ist auf einem guten Weg. Noch eine Woche Training ist bis zum Spiel gegen Bremen, dann noch eine weitere Woche bis zum Finale gegen Wolfsburg.

Hat das Spiel irgendwelche neuen Erkenntnisse mit Blick aufs Pokalfinale gebracht?
Vielleicht die: Obwohl wir 25 Punkte Rückstand auf Wolfsburg haben, sind wir nicht chancenlos im Finale. Es wird ein großes Endspiel. Man wird beiden Mannschaften anmerken, dass sie es unbedingt gewinnen wollen. Wolfsburg hat eine bärenstarke Mannschaft, die eine herausragende Saison spielt.

Trotz der Niederlage in Wolfsburg reicht ein Remis gegen Bremen zu Platz sieben.
Ich beschäftige mich in Gedanken noch mit dem Spiel in Wolfsburg. Das kann ich nicht binnen 30 Minuten wegschieben. Ich hätte hier gerne gewonnen, und das war auch möglich.
Aufgezeichnet von Boris Rupert

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