Für Michael Zorc war das Abschlusstraining von Borussia Dortmund am Dienstagabend im altehrwürdigen Constant-Vanden-Stock-Stadion in Brüssels Stadtteil Anderlecht auch eine Reise in die Vergangenheit. Als Spieler war der heutige Sportdirektor des BVB an einem immens spannenden deutsch-belgischen Vergleich beteiligt...

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13 Tore in 64 Europapokalspielen: Michael Zorc

Die Zeitungsfotografen schossen ihre Bilder noch in Schwarzweiß, als Borussia Dortmund und der RSC Anderlecht in der dritten Runde des UEFA-Cups aufeinandertrafen. Das Hinspiel fand am 28. November 1990 in Belgien statt. Die Schwarzgelben hielten lange die „Null“, doch in der 75. Minute überwand der drei Minuten zuvor eingewechselte Vanderlinden BVB-Keeper Wolfgang de Beer mit dem Tor des Tages, das den Borussen dennoch eine recht ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel zwei Wochen später im Westfalenstadion ließ. Ärgerlich war dennoch, dass das Tor irregulär war: de Beer wurde von einem Belgier, der auf seinem Oberschenkel stand, behindert, als der entscheidende Treffer fiel.

40.100 Zuschauer standen im Rückspiel wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft, auch nach dem überraschenden Führungstreffer der Belgier durch van Baeckel in der 36. Minute. Innenverteidiger Sergej Gorlukowitsch glich drei Minuten nach der Pause aus, und Michael Zorcs Treffer zum 2:1 sorgte für eine spannende Schlussphase. Zwölf Minuten plus Nachspielzeit blieben den Borussen noch, den wichtigen dritten Treffer zu markieren, der aufgrund der Auswärtstor-Regelung erforderlich war. Doch de Wilde im Kasten der Belgier ließ sich nicht mehr bezwingen – die Europa-Reise war am 12. Dezember 1990 für den BVB beendet. (br)