Genauso ruhig, genauso wie Turkish-Airlines-Flug TK 3321 von Dortmund nach Istanbul verlief, wirkt Hans-Joachim Watzke. Trotz sieben Punkten in der Liga. Trotz der schwierigen Aufgabe vor Augen am Mittwoch bei Galatasaray. „Wir strahlen Ruhe und Besonnenheit aus“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung vor dem Abflug zum Champions-League-Spiel an den Bosporus: „Nur keine Gelassenheit mehr, aber das wäre in unserer Situation in der Bundesliga auch unangebracht.“

Aus Istanbul berichtet Boris Rupert

Strahlender Sonnenschein und spätsommerliche Temperaturen von fast 20 Grad empfingen die Borussen dann gut zweieinhalb Stunden später nach der auf die Minute pünktlichen Landung auf dem Atatürk-Flughafen. „Es ist eine reizvolle Aufgabe, bei der wir die Möglichkeit besitzen, die Tür zum Achtelfinale sehr weit aufzustoßen und uns ein Stück weit Sicherheit zu holen für die Bundesliga“, erklärte Watzke am Tag vor dem Spiel und fügte hinzu: „Ich erwarte viel von der Mannschaft, und zwar besonders, dass sie konsequent und konzentriert auftritt und in die Zweikämpfe geht, auch wenn sie mal richtig weh tun. Wir haben in der letzten Zeit zu viele und zu einfache Tore kassiert. Da werden wir jetzt ansetzen.“

Im Stadionmagazin Echt zum Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen Hannover 96 setzt sich der BVB-Boss sehr kritisch, aber konstruktiv mit der Situation auseinander. Er sieht „alle Spieler im Fokus. Gerade auch die, die nur die guten BVB-Zeiten der vergangenen Jahre – geprägt von Titeln, Final-Teilnahmen und Top-Platzierungen – miterlebt haben. Hinter dieser Mannschaft steht ein großartiger, akribischer, engagierter, innovativer Trainer, hinter ihr stehen weltweit einzigartige Fans, der gesamte Klub und sein Umfeld strahlen trotz der sportlichen Talfahrt eine bemerkenswerte, unglaubliche Ruhe aus. Aus dieser Gemengelage kann sich folgerichtig niemand ein Alibi zaubern“.

In Istanbul hat die Mannschaft die Gelegenheit, die Erfolgsserie in der Königsklasse auszubauen und damit Selbstvertrauen zu tanken. Die Vorbereitung darauf begann bereits im Flieger. Auf den Tablets der Spieler flimmerten Spielszenen des Gegners, am Abend steht das Abschlusstraining in der Türk-Telekom-Arena an. Und morgen gilt’s dann...