Borussia Dortmund bleibt auch nach dem vierten Spieltag mit vier Siegen und einem Torverhältnis von 13:1 die derzeit erfolgreichste Mannschaft der UEFA Champions League. Der BVB hat sich vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert. Der 4:1-Erfolg über Galatasaray Istanbul soll sich jetzt auch auf den „Liga-Alltag“ auswirken - und dabei mehr sein als nur ein Mutmacher.

Denn während Schwarzgelb in der „Königsklasse“ zwölf Punkte geholt hat und wie der FC Bayern, FC Porto, FC Barcelona, Paris St. Germain und Titelverteidiger Real Madrid in der Runde der letzten 16 steht, belegt der BVB in der Bundesliga mit sieben Zählern aus zehn Partien nur Rang 17.

Sokratis hofft auf „Neustart in der Meisterschaft“

Bislang folgten auf Siege in der UEFA Champions League immer Niederlagen (0:2 in Mainz, 0:1 gegen Hamburg, 0:1 gegen Hannover), am Sonntag (17.30 Uhr) im ausverkauften Signal Iduna Park gegen Mönchengladbach soll das anders sein. Diesmal soll nach einem Auftritt im Europapokal auch wirklich der „Neustart in der Meisterschaft“ (Sokratis) gelingen. „Irgendwann müssen wir ja mal punkten“, sagt Lukasz Piszczek.

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Aubameyang jubelt gemeinsam mit Immobile über das Tor zum 3:0 gegen Galatasaray.

„Mit den Gladbachern haben wir am Sonntag einen heißen Gegner vor der Brust. Es wird ein sehr, sehr intensives Spiel werden“, meint Sebastian Kehl. Auch Jürgen Klopp richtete schon am späten Dienstagabend den Blick auf die Bundesliga: „Jeder weiß natürlich, was Sonntag ist. Aber du musst auch genießen, wie sich ein Sieg anfühlt, um ihn vielleicht noch ein bisschen mehr haben zu wollen. Scheißmomente hatten wir in letzter Zeit genug.“

Der letzte „Dreier“ liegt schon eine gefühlte Ewigkeit zurück. Es war damals am 13. September 2014, als der BVB gegen den SC Freiburg mit 3:1 die Oberhand behielt. „Wir müssen die Entschlossenheit und den Biss aus dem Galatasaray-Spiel mitnehmen“, fordert Sokratis. Das 4:1 gegen weitestgehend harmlose Türken soll mehr sein als ein Mutmacher.

Gegen Istanbul setzte die Borussia ihren Aufwärtstrend nach dem Pokalsieg auf St. Pauli (3:0) und dem insgesamt ordentlichen Auftritt in München (1:2) nahtlos fort. Mit Geduld erspielte sie sich in der ersten Hälfte ein Übergewicht, stand defensiv sicher (Neven Subotic gewann jeden seiner Zweikämpfe) und schlug kurz vor der Pause durch den Treffer von Marco Reus (39.) eiskalt zu.

In der zweiten Hälfte ließ sich der BVB weder von den Feuerwerkskörpern irritieren, die aus dem „Gala“-Fanblock geworfen wurden, erhöhte stattdessen durch Sokratis (56.) auf 2:0, noch geriet er aus dem Konzept, als die Gäste zum Anschluss kamen. „Selbst als das 1:2 fiel und der eine oder andere vielleicht ein bisschen unruhig wurde, hatte ich immer das Gefühl, das wir unsere Chancen bekommen werden, das dritte Tor zu machen“, erklärt Sebastian Kehl. Ciro Immobile (74.) und Semih (85./Eigentor) machten den 4:1-Erfolg perfekt. Klopp: „Wir haben in einer nicht so schwachen Gruppe frühzeitig die nächste Runde erreicht. Wir werden auf diesem Spiel aufbauen und sind einen Schritt weiter. Gladbach kann kommen.“

Donnerstag ist trainingsfrei

Der Mittwoch nach der erneuten Gala gegen „Gala“ verlief für die eingesetzten Profis übrigens eher ruhig. Einheiten im Kraftraum standen an, während Nuri Sahin, Marcel Schmelzer und Oliver Kirch ein Trainingsspiel absolvierten. Am Donnerstag gab Trainer Jürgen Klopp seinem Team frei. Ab Freitag beginnt dann die Vorbereitung auf das Gladbach-Spiel. Kehl: „Jetzt müssen wir den Beweis antreten, dass wir nach einem guten Champions-League-Spiel auch in der Bundesliga Punkte holen können. Es wäre ganz cool, wenn wir an diesem Wochenende damit anfangen." (fu)