Sebastian Kehl war beim 3:0-Erfolg des BVB auf St. Pauli einer der auffälligsten Akteure. Der ehemalige Kapitän erstickte im defensiven Mittelfeld die Angriffsversuche der Gastgeber bereits im Keim, zeigte sich stark in der Balleroberung und verbuchte 79 Ballkontakte – nur Durm (82), Hummels (83) und Subotic (96) hatten mehr.

Sebastian, wie fällt Dein Fazit nach dem Sieg am Millerntor aus?
„Wir haben derzeit keine ganz einfache Phase, daher ist der Sieg besonders wichtig. Vieles war sehr gut, aber vieles ist auch noch deutlich steigerungsfähig. Am Wochenende wartet aber ein ganz anderer Gegner auf uns.“

Wie wichtig war, dass es zur Pause bereits 2:0 stand?
„Nicht immer einem Rückstand hinterherzulaufen, war wichtig. Mal selbst in Führung zu gehen, macht viel mehr Spaß. Phasenweise haben wir das wirklich gut gemacht. Wir hatten viele Tormöglichkeiten, gerade in der ersten Hälfte. Aber trotz alledem: Wir haben bei einem Zweitligisten gespielt. Das ist jetzt nicht despektierlich gemeint, St. Pauli hat mit dem Stadion eine richtige Wucht, deswegen war es auch kein leichtes Spiel, aber es war eine Pflichtaufgabe. Jetzt sollten wir uns wieder auf das Tagesgeschäft, die Bundesliga, konzentrieren.“

Im Mittelfeld kreuzten sich des Öfteren die Wege mit Florian Kringe, einem ehemaligen Weggefährten.
„Ich habe lange nicht mehr gegen Florian gespielt, insofern hat es mich gefreut, ihn mal wieder zu sehen. Auf dem Platz sind wir dann in einer Szene sogar noch zusammengerasselt. Aber das gehört dazu, er ist auch kein Kind von Traurigkeit. Ich wünsche ihm und St. Pauli alles Gute.“

Nach dem Spiel seid ihr zu den Fans gegangen und habt viele Trikots verschenkt. Wie kam es zu dieser Aktion?
„Die Fans stehen immer hinter uns, in den letzten Wochen sogar in einem extremen Maß. Sie leiden mit uns. Und trotzdem ist die Unterstützung riesig. Wenn wir auf diesem Wege auch mal ein Stück zurückgeben und uns bedanken können, dann freut uns das.“ (fu)