Zehn Pflichtspiele, zehn Siege. Borussia Dortmund trifft am Sonntag mit einer makellosen Bilanz auf Bayer Leverkusen. „Wir wollen hungrig bleiben und morgen den nächsten Schritt machen“, sagte Trainer Thomas Tuchel am Tag vor der Partie.

Beim Fragespiel der Medien, dass es sich beim Champions-League-Teilnehmer um den ersten richtigen Prüfstein der Saison handelt, macht er allerdings nicht mit: „Es geht nicht darum, ob wir es als bisher schwerstes oder leichtestes Spiel einschätzen – das gibt die Liga nicht her. Wer möchte sagen, dass die anderen Gegner keine schweren Aufgaben sind?“

Am ersten Spieltag beispielsweise habe man mit Mönchengladbach gegen den Rückrundenmeister antreten müssen, vor zwei Tagen mit dem FC Krasnodar gegen eine Mannschaft mit Champions-League-Potenzial. „Vor jedem Spiel gehen wir davon aus, dass es kompliziert wird“, so Tuchel weiter: „Wir sind dabei, uns von den Umständen zu lösen und sind uns sicher, dass wir morgen eine Topleistung brauchen.“

Lösungen gesucht für Leverkusens Spielweise

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Denn in Bayer Leverkusen gastiert eine Topmannschaft im Signal Iduna Park. „Ihr Markenzeichen ist die Intensität. Alle Aktionen sind nach vorn gerichtet, alle werden in höchstem Tempo vorgetragen.“ Die Werkself versucht, in jeder Sekunde anzugreifen, den Gegner unter Druck zu setzen und ihn damit zu Ballverlusten und ins Chaos zu zwingen. Tuchel: „Dafür brauchen wir Lösungen.“

Einer, der für Lösungen sorgen soll, ist Pierre-Emerick Aubameyang. Wenn es darum geht, die Vorgehensweise für Sonntag zu erklären, benutzt er die gleichen Worte: unter Druck setzen, den Gegner zu Fehlern zwingen, um damit einen Sieg einzufahren. Dass das kein Selbstläufer wird, ist klar: „Trotz der Siegesserie sind wir uns bewusst, dass Niederlagen im Fußball passieren können. In der Europa League hat man gesehen, wie schnell es gehen kann, wenn man einen Augenblick nicht konzentriert ist“, äußerte Aubameyang. Doch „wir sind sehr selbstbewusst und wissen, was wir können. Wir müssen positiv denken“.

Aubameyang selbst ist dafür das beste Beispiel. Nach 13 bzw. 16 Bundesligatoren in seinen ersten zwei Spielzeiten bei der Borussia möchte der Stürmer in diesem Jahr noch treffsicherer sein: „Mein Ziel ist es, 20 Tore in der Bundesliga zu erzielen. Darum habe ich mit dem Trainer gewettet.“ Vor dem Leverkusen-Spiel steht er schon bei fünf Treffern.
Christina Reinke