Im zwölften Pflichtspiel der Saison 2015/16 ging Borussia Dortmund erstmals nicht als Sieger vom Platz, erreicht bei der TSG Hoffenheim aber ein 1:1 (1:0)-Unentschieden. Aubameyang (55.) sicherte dem überlegenen BVB einen Punkt. Er ist der erste Bundesliga-Spieler, der an den ersten sechs Spieltagen in jedem Spiel getroffen hat.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

29.700 Zuschauer in der ausverkauften WIRSOL Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim sahen ein Spiel, in dem der BVB zwar die aktivere Mannschaft war, sich aber schwer tat. Rudy traf kurz vor der Pause zur Führung für die Gastgeber (43.), die Aubameyang kurz nach Wiederanpfiff ausglich (55.). Der BVB drückte bis zum Ende und vergab mehrere gute Möglichkeiten, während von der TSG kaum mehr etwas zu sehen war.

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Ausgangslage:
Insgesamt 16 Mal waren beide Teams in Pflichtspielen aufeinandergetroffen, die Bilanz sprach bei sieben Siegen (fünf Remis, vier Niederlagen) leicht für die Schwarzgelben. Der BVB war gegen Hoffenheim zudem seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen, schaltete die TSG letzte Saison u.a. auch im DFB-Pokal-Viertelfinale aus (3:2 n.V.).

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Reus stand wieder in der Startelf.

Personalien:
Sanfte Rotation in der „englischen Woche“: Gegenüber dem 3:0-Sieg am Sonntag gegen Bayer Leverkusen änderte Thomas Tuchel seine Mannschaft auf zwei Positionen. Reus kehrte nach gut dreiwöchiger Verletzungspause in die Mannschaft zurück. Castro zählte erstmals in einem Bundesligaspiel des BVB zur Startelf. Dafür rückten Mkhitaryan und Gündogan zunächst auf die Bank. Durm (Knie-OP), Sahin (Aufbautraining) und Subotic (Rückenprobleme) waren weiterhin nicht dabei. Hoffenheim fehlten Elyounoussi (Oberschenkelprobleme), Hamad (Reha) und Herdling (Trainingsrückstand). Bicakcic und Toljan standen bei der TSG erstmals in dieser Bundesliga-Saison in der Startelf, Schär und Kim erstmals nicht.

Taktik:
Thomas Tuchel stellte seine Mannschaft äußerst offensiv auf und ein. Im 4-3-3-System spielte Kagawa fast hinter den drei Spitzen Hofmann, Aubameyang und Reus, der über die linke Seite kam. Weigl (zentral) und Castro (halbrechts davor) bildeten das Duo dahinter. Hoffenheim formierte sich in einem 4-4-2 mit den Spitzen Vargas und Volland. Aus der vierköpfigen Mittelfeldreihe verschob sich Schmid auf der linken Seite etwas nach vorn.

Spielverlauf & Analyse:
Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw kam die TSG bereits nach 37 Sekunden zum ersten Abschluss, den Bürki aber problemlos parieren konnte. Danach übernahmen die Schwarzgelben sofort die Kontrolle, waren die deutlich aktivere Mannschaft, agierten sehr variabel und suchten die Lücken, ohne aber für die ganz große Torgefahr zu sorgen. Aubameyangs Abschluss aus 15 Metern (6.), den Baumann abwehrte, war die einzig nennenswerte Szene bis zur 22. Minute, als Schmelzer eine scharfe Hereingabe wiederum auf Aubameyang am Fünfer brachte, die der Gabuner aber neben das Tor schaufelte. Auf der anderen Seite brannte es kurz darauf erstmals richtig, als Bürki ein flacher Ball von Volland aus den Händen rutschte, den Vargas im Anschluss aus kurzer Distanz nicht verwerten konnte (25.).

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Hofmann im Duell mit Vargas.

Der BVB erarbeitete sich dann nach einer halben Stunde die bis dato größte Chance der Partie. Reus chippte einen ruhenden Ball aus dem Halbfeld in den Sechzehner zu Aubameyang, der seinen Kopfball aber Zentimeter über das Tor setzte (31.). Danach ging es bis zur Pause hin und her. Volland scheiterte aus 16 Metern an Bürki (36.), und Reus verfehlte den Kasten aus etwa derselben Distanz knapp (37.). Nach einem schnellen Konter der Gastgeber dann der Schock für den BVB: Vargas schickte Rudy in den Strafraum, und der traf von rechts aus spitzem Winkel flach ins lange Eck zur Führung (43.).

Castro mit der Brust, Aubameyang aus kurzer Distanz

In der zweiten Halbzeit waren gerade elf Sekunden gespielt, als Reus erstmals gefährlich zum Abschluss kam, den Baumann aber entschärfen konnte. Die erste richtig ernstzunehmende Möglichkeit der zweiten Hälfte hatte aber Hoffenheim: Ein Borusse leistete sich am eigenen Strafraum einen leichtfertigen Abspielfehler, den Vargas ergatterte, aus spitzem Winkel aber zum Glück nur an den langen Pfosten setzte (51.).

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Pierre-Emerick Aubameyang: Der erste Bundesliga-Spieler, der an den ersten sechs Spieltagen immer getroffen hat.

Danach kamen die Westfalen dann aber endlich wieder besser ins Spiel und konnten durch Aubameyang ausgleichen. Hummels spielte den super Pass aus dem Halbfeld zu Castro auf Höhe des Elfmeterpunkts, der mit der Brust genauso toll für den Gabuner querlegte. „Auba“ ließ sich nicht zweimal bitten und hämmerte die Kugel aus kurzer Distanz ins Tor (55.). Der BVB-Stürmer stellte damit einen neuen Rekord auf: Er ist der erste Bundesliga-Spieler, der an den ersten sechs Spieltagen immer getroffen hat.

BVB lässt am Ende die Siegchancen liegen

In der Folge vergab Kagawa die Chance zur Führung, weil er bei seinem Schuss aus acht Metern in Rücklage geriet (67.), genauso wie Castro, der aus zwölf Metern an Baumann scheiterte (71.). Auch Gündogan brachte den Ball nach tollem Solo durch die komplette Abwehr des Gegners nicht ins Ziel (80.), und Ramos bekam fünf Meter vor dem Tor freistehend den Fuß nicht richtig hinter den Ball (86.).

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Ausblick:
Schon am Sonntag geht es in der Bundesliga weiter. Dann ist Aufsteiger SV Darmstadt 98 in Dortmund zu Gast. Anstoß ist um 17:30 Uhr.

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