Der 2:0-Erfolg gegen den 1. FSV Mainz 05 am Freitagabend war der Auftakt in drei wegweisende Wochen für Borussia Dortmund, mit dem Revierderby gegen den FC Schalke zum krönenden Abschluss. Dann, am 8. November, und nach – rechnet man das Spiel gegen Mainz hinzu – sieben Spielen in 23 Tagen, werden die Schwarzgelben wissen, wohin der Weg bis zur Winterpause führen kann.

Drei Spiele in der Bundesliga (gegen Augsburg, Bremen und Schalke), die zweite Runde des DFB-Pokals gegen Paderborn und das Hin- und Rückspiel in der Europa-League-Gruppenphase gegen FK Qäbälä stehen bis Anfang November auf dem Programm. Nach zuvor vier Pflichtspielen ohne Sieg scheint der BVB genau rechtzeitig wieder in die Spur gefunden zu haben, um in diesem „heißen Herbst“ bestehen zu können.

Marco Reus, der Türöffner

Bild
Marco Reus scheint in den Rythmus zu finden.

Für Thomas Tuchel war der Sieg an seiner alten Wirkungsstätte in Mainz „ein ganz wichtiger Schritt“, der seiner Mannschaft „viel Selbstvertrauen zurückgeben werde“. Einem seiner Schützlinge wird der Abend in der Coface Arena ganz besonders gutgetan haben: Marco Reus. Mit seinem frühen Tor zum 1:0 legte er den Grundstein zum Erfolg. Zuvor war er in allen Wettbewerben seit dem 27. August ohne Torerfolg geblieben, hatte Probleme nach seiner Zehenverletzung wieder in den Rhythmus zu kommen. Nun aber „öffnete Marco die Tür zum Sieg“, wie Tuchel treffend beschrieb. „Ein Erfolgserlebnis, das kein Training und kein Trainergespräch ersetzen kann.“

Das sah auch Sportdirektor Michael Zorc so. „Jeder hat sich für Marco gefreut, weil bei einem Spieler wie ihm die Kritik oft überzogen ist, wenn es nicht so läuft. Er ist deutlich auf dem aufsteigenden Ast.“ Einziger Wermutstropfen war der verschossene Elfmeter. „Der war schlecht geschossen. Das wurmt mich“, gab Reus selbst zu. Zorc relativierte: „Ein verschossener Elfmeter kann immer passieren.“ Es war der allererste Strafstoß, den Reus nach zuvor acht erfolgreichen Versuchen für den BVB nicht versenkte.

Nächster Schritt am Donnerstag

Der Treffer zum 1:0 war aber ohnehin viel wichtiger, das weiß Reus aus der Vergangenheit. 26 der 60 Pflichtspieltore von Marco Reus für Borussia Dortmund waren das wichtige 1:0. Er ist sozusagen der personifizierte „Türöffner“. Dabei ist Mainz ohnehin so etwas wie sein Lieblingsgegner. Gegen keinen anderen Klub feierte Reus in der Bundesliga so viele Tore und Siege (jeweils neun).

Bild

Die Leistung vom Freitag macht in jedem Fall berechtigte Hoffnung, dass Marco Reus und auch der BVB den Rhythmus wiedergefunden haben.  Auch wenn Reus nach dem Spiel mahnte: „Wir wissen, dass wir noch viel verbessern müssen, um wieder dahin zu kommen, wo wir schon mal waren.“ Der Sieg in Mainz war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die nächsten Schritte können in den nächsten Wochen getan werden. Mit dem Auftakt gegen Qäbälä am Donnerstag und den folgenden Spielen gegen Augsburg, Paderborn, Bremen – und gegen den FC Schalke 04...
Dennis-Julian Gottschlich