Nach zuletzt vier sieglosen Pflichtspielen in Serie hat Borussia Dortmund im Bundesliga-Match beim 1. FSV Mainz 05 am Freitagabend in die Erfolgsspur zurückgefunden. Durch den 2:0 (1:0)-Auswärtssieg gegen die Rheinhessen festigten die Schwargelben Tabellenplatz zwei.

Es berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Vor 34.000 Zuschauern in der ausverkauften Coface Arena zeigten beide Teams ein temporeiches Spiel mit leichten Vorteilen für den BVB. Reus besorgte nach 18 Minuten die Führung für Borussia. In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein intensives Spiel, in dem der BVB die besseren Chancen hatte. Mkhitaryan sorgte in der Schlussphase für die Entscheidung (82.).

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Ausgangslage:
Elf Siege, drei Remis und nur eine Niederlage hatte der BVB in den ersten 15 Spielen der Saison 2015/16 erreicht. Eine super Bilanz, die aber durch das 1:5 beim FC Bayern am letzten Spieltag getrübt wurde. "Wir wollen dahin, wo wir schon mal waren", gab Trainer Thomas Tuchel demnach die Herangehensweise gegen die 05er vor. "Wir wollen das in Mainz auf eine gewisse Art und Weise erzwingen, obwohl wir wissen, wie schwer es wird." Der FSV war mit einer Bilanz von vier Siegen und vier Niederlagen aus den ersten acht Spielen gestartet.

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Reus, der hier mit Aubameyang und Kagawa seinen Treffer zum 1:0 feiert, kehrte in die Startelf zurück.

Personalien:
Schmelzer (Oberschenkel-Zerrung), Durm (Knie-OP) und Sahin (Aufbautraining) fehlten Thomas Tuchel. Im Vergleich zum 1:5 bei Bayern München vor der Länderspielpause änderte der Coach das Personal in der Startelf auf drei Positionen: Bender, Piszczek und Castro rückten auf die Bank, dafür kamen Ginter, Park und Reus ins Team. Mainz musste auf Sereno, Frei (beide Aufbautraining), Soto (Reha nach Knieschaden) und Zimling (Wadenprellung) verzichten.

Taktik:
Borussia kehrte zum 4-1-4-1-System zurück, in dem Reus erstmals in dieser Saison seine Startposition auf der linken Seite fand und damit die Grundposition mit Mkhitaryan tauschte. Ansonsten waren die Positionen (mit Ausnahme Park für den verletzten Schmelzer) so besetzt wie in den ersten drei Saisonspielen (bis zur Reus-Verletzung). Mainz agierte gegen den Ball in einem 4-4-2: Malli und Muto störten in vorderster Front. Dahinter formierten sich zwei Viererketten. Bei Ballbesitz orientierten sich die Außen de Blasis und Jairo Semperio zu Muto in den Angriff; Malli ließ sich zentral hinter den Drei-Mann-Angriff fallen.

Spielverlauf & Analyse:
Beide Mannschaften starteten mit hohem Tempo in die Partie, wobei Mainz die erste ganz dicke Möglichkeit verzeichnete, als Muto freistehend aus kurzer Distanz zum Abschluss kam. Bürki vereitelte mit einem herausragenden Reflex (6.). Fast im direkten Gegenzug dann der erste Hochkaräter für Schwarzgelb: Aubameyang legte für Mkhitaryan in der Mitte auf, Bengtsson klärte im letzten Moment zur Ecke (7.).

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Bürki vereitelt bereits nach sechs Minuten ganz stark gegen Muto.

Ausgangspunkt der BVB-Führung war dann ein Abschlag von Bürki, den Mkhitaryan an den Mainzer Strafraum köpfte. Dort leistete sich Bungert den folgenschweren Fehlpass zurück zum Armenier. Der schaltete sofort, setzte Aubameyang in zentraler Position ein, während Reus sich links im Strafraum freilief. „Auba“ bewies Auge, setzte den deutschen Nationalspieler in Szene, und Reus ließ Karius im Eins gegen Eins keine Chance (18.). Sein 40. Bundesliga-Treffer für Borussia Dortmund, damit zog er mit Norbert Dickel in der ewigen BVB-Torschützenliste gleich.

Karius verhindert mehrmals das 2:0

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Aubameyang bereitet beide BVB-Tore vor.

Die 05er hingegen kamen durch zwei Freistöße, beide aus etwa 17 Metern, zu guten Möglichkeiten. Den ersten schnibbelte Bengtsson bereits nach elf Minuten knapp oben rechts vorbei, den zweiten brachte Samperio klasse auf Bürkis Kasten. Der Schweizer Keeper reagierte abermals glänzend und drehte den Ball über die Latte (32.). Beim BVB sorgte Mkhitaryan bis zur Pause noch mal für Gefahr, sein Distanzschuss flog aber über das Tor (27.). Außerdem verhinderte Bell kurz vor dem Halbzeitpfiff das 2:0 für die Borussia, als er sich mutig in einen Schuss von Reus warf (45.).

Gleich nach der Pause stand Reus dann abermals im Fokus. Bungert hatte Aubameyang an der Strafraumkante zu Fall gebracht, doch Reus scheiterte mit seinem scharf geschossenen, gleichwohl nicht berechtigten Elfmeter am bärenstark parierenden Karius (47.). In der Folge entwickelte sich ein intensives Spiel, das von der Spannung lebte und in dem die Schwarzgelben 60 Prozent der Zweikämpfe gewannen. Mainz hielt gut dagegen, beide Teams konnten sich bis zur 59. Minute aber keine hochkarätigen Chancen erarbeiten. Dann war es wieder Bürki, der gegen Muto mutig rauskam und den Ausgleich verhinderte.

Mkhitaryan macht den Sack zu

Auf der anderen Seite hätte Kagawa das 2:0 besorgen können, als er von Ginter erstklassig in den Strafraum geschickt wurde, das Leder aus neun Metern aber am langen Pfosten vorbeilegte. Karius hatte gut den Winkel verkürzt (63.). Auch Mkhitaryan scheiterte mit seinem Schuss aus 17 Metern am Mainzer Keeper (74.), Aubameyang setzte den Ball wenig später aus kurzer Distanz über das Tor (77.) und dann aus spitzem Winkel knapp neben den Kasten (80.). Kurz drauf dann aber endlich die Entscheidung: Aubameyang fing einen Querpass von Brosinski ab, ging bis in den Strafraum und legte zum mitgelaufenen Mkhitaryan ab. Der umkurvte Karius und schob zum verdienten 2:0 ein (82.). Park hätte auf 3:0 erhöhen können, scheiterte aber an Karius (88.)

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Ausblick:
Am Donnerstag (22.10.) tritt der BVB in der UEFA Europa League beim FK Qäbälä in Aserbaidschan an. Anstoß ist schon um 17:00 Uhr. Drei Tage später (So., 25.10., 15:30 Uhr) ist der FC Augsburg im SIGNAL IDUNA PARK zu Gast.

Teams & Tore