Der Jubel auf den Rängen kannte keine Grenzen, als Schiedsrichter Dr. Felix Brych nach 94 Minuten das 147. Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 abpfiff und damit den schwarzgelben Derbysieg besiegelte. Nach einer hochspannenden und emotionalen Partie stand es 3:2 (2:1) für die Schwarzgelben.

Es berichte Dennis-Julian Gottschlich

Die 79.956 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK (aus Sicherheitsgründen blieben gut 1.400 Plätze frei) sahen ein Duell, das erst nach etwa einer halben Stunde richtig Fahrt aufnahm, dann aber alles hergab, was man von einem Derby erwartet. Kagawa brachte die Schwarzgelben in Führung (30.), die Huntelaar postwendend egalisierte (33.). Kurz vor der Pause war es dann Ginter, der zum 2:1 für den BVB traf (43.). Direkt nach den Seitenwechsel erhöhte Aubameyang auf 3:1 (47.), doch wieder Huntelaar brachte S04 wieder ins Spiel (71.). Bis zum Abpfiff blieb es spannungsgeladen, mit dem besseren Ende für Borussia Dortmund.

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Schmelzer kehrte in die Startelf zurück.

Ausgangslage:
Zweiter gegen Vierter - das 147. Revierderby war auch tabellarisch ein absolutes Spitzenspiel. Sechs Punkte lagen vor dem 12. Spieltag zwischen beiden Klubs. Der BVB gewann im neuen Jahrtausend nur drei von 16 Heimspielen gegen Schalke, das wiederum in vier der letzten sechs Derbys im Signal Iduna Park ohne Torerfolg blieb. Das letzte Aufeinandertreffen hatte der BVB im Februar 2015 deutlich mit 3:0 (0:0) für sich entschieden.

Personalien:
Thomas Tuchel setzte auf die Erfolgs-Elf der vorangegangenen Wochen. Im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel in Bremen kehrte lediglich Schmelzer für Park in die Startformation zurück, außerdem ersetzte Castro wie erwartet den verletzten Reus (Faserriss) in der Startelf. Auch Sahin und Durm (beide Aufbautraining) waren noch nicht dabei. Schalke musste auf Höwedes, Nastasic, Uchida, Geis, Giefer, Sam und Höger verzichten.

Taktik:
Borussia Dortmund agierte aus einer 4-2-3-1-Grundordnung heraus, in der Gündogan neben Weigl die „Doppelsechs“ bekleidete und Mkhitaryan sowie Castro auf den Halbpositionen im Mittelfeld teilweise weit in die Mitte rückten. Dafür standen die Außenverteidiger Ginter und Schmelzer bei eigenem Ballbesitz sehr hoch, sorgten so immer wieder für Überzahlsituationen im Mittelfeld. Schalke spielte in einem klassischen 4-4-2-System, in dem aber überraschend Sane und nicht Di Santo die zweite Sturmspitze neben Huntelaar gab. Der Niederländer hatte außerdem die Sonderrolle des „Wachhunds“ für Gündogan inne, und versuchte so, das Aufbauspiel des BVB zu stören.

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Aubameyang erzielte sein 14. Saisontor.

Spielverlauf & Analyse:
In der ersten halben Stunde war es ein von der Taktik geprägtes Revierderby, in dem der BVB versuchte, über den Ballbesitz ins Spiel zu kommen und gegen teils tief stehende Schalker anrannte. Die hingegen gingen giftig in die Zweikämpfe, hielten Borussia so gut es ging vom eigenen Tor fern und kamen Bürkis Kasten durch einen Konter einmal gefährlich nahe. Sané zielte aus sechs Metern aber knapp links neben das das Gehäuse (20.). Erst in der 28. Minute brannte es auf der anderen Seite vor Fährmanns Kasten zum ersten Mal lichterloh: Matip bekam im allerletzten Moment sein Bein in Aubameyangs Schuss aus zehn Metern.

Von da an nahm das Spiel richtig Fahrt auf, wurde zu einem rassigen Derby, in dem die Schwarzgelben in Führung gingen! Ginter spielte auf rechts den Doppelpass mit Castro und flankte dann von der Grundlinie in den Fünfer. Dort setzte sich Kagawa im Kopfballduell durch und nickte die Kugel zur umjubelten Führung für Borussia Dortmund ins Netz (30.). Diese sollte jedoch gerade einmal drei Minuten Bestand haben. Goretzka war es, der Sané den rechten Flügel herunterschickte. In der Mitte lauerte Huntelaar, wurde vom Jungnationalspieler bedient, und schob die Kugel aus kurzer Distanz ins Tor (33.).

Ginter per Kopf zum 2:1

Der BVB zeigte sich aber unbeeindruckt, hätte postwendend antworten können, doch Gündogans Gewaltschuss aus 30 Metern strich ganz knapp rechts am Pfosten vorbei (35.), und Ginters Kopfball landetet auf dem Tornetz (37.). Kurz vor der Pause war der Außenverteidiger abermals zur Stelle, als er sich nach einer Mkhitaryan-Ecke im Kopfballduell mit Kolasinac behauptete und den Ball zum 2:1 über die Linie drückte (43.).

Mit dem Schwung der erneuten Führung kamen die Schwarzgelben auch aus der Kabine – und brannten in den ersten Minuten nach Wiederbeginn ein Feuerwerk ab, dem Schalke in dieser Phase  hilflos gegenüber stand. Aubameyang sorgte mit seinem 14. Saisontor nach toller Vorarbeit von Schmelzer, Mkhitaryan und Castro früh für das 3:1 (47.). Zuvor hatte Gündogan einen Freistoß von der linken Strafraumkante bereits nur Millimeter am langen Pfosten vorbeigeschossen (47.).

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Kagawa und Ginter feiern das 1:0.

Huntelaar bringt Schalke wieder ran

Danach war es wieder der Nationalspieler, der binnen einer Minute einmal knapp oben rechts verzog (49.) und dann vom glänzend reagierenden Fährmann am Torerfolg gehindert wurde (50.). Nur vier Minuten später stand der Schalker Keeper wieder im Fokus, als er gegen Mkhitaryan, der von Aubameyang bedient worden war, in höchster Not mit einem Reflex rettete (54.). Auch Sokratis‘ Kopfball kratzte Fährmann so eben noch von der Linie (69.).

Der Schwung des BVB ließ kaum nach, und von Schalke war eigentlich so gut wie nichts zu sehen, eine Chance reichte Königsblau aber, um wieder heranzukommen. Bei einem Konter konnte der BVB den Ball im Zentrum nicht richtig klären, Huntelaar lauerte im Sechzehner und lupfte aus zehn Metern an Bürki vorbei zum Anschlusstreffer ein (71.). Danach scheiterte Aubameyang aus 15 Metern (77.), und Bürki verhinderte gegen Höjberg den Ausgleich (80.). Bis zum Ende blieb es dramatisch, die Emotionen kochten hoch: Platte foulte Mkhitaryan und sah Gelb (90.), Fährmann mähte Gündogan ohne Konsequenzen im Strafraum diskutabel um (90.+3). Der BVB behielt die Oberhand und jubelte nach vier Minuten Nachspielzeit.

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Ausblick:
Während der anstehenden Länderspielpause bestreitet Borussia Dortmund am kommenden Freitag (13.11., 18:30 Uhr) ein Testspiel gegen den MSV Duisburg im Wuppertaler "Stadion am Zoo". In der Bundesliga geht es eine Woche später (Fr., 20.11., 20:30 Uhr) beim Hamburger SV weiter.

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