Die Ereignisse von Paris und Hannover sind natürlich auch in der Kabine von Borussia Dortmund ein großes Thema, zumal der BVB den 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga am Freitagabend mit dem Auswärtsspiel beim Hamburger SV eröffnet.

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Nachdenklich: Henrikh Mkhitaryan

„Es fühlt sich anders an als sonst, zumal es ein alleinstehendes Spiel, ein Abendspiel ist“, sagt Thomas Tuchel vor der Reise zum HSV. Er spricht von einer „neuen Kategorie, weil man unmittelbar betroffen ist durch die räumliche Nähe, weil erstmals ein Großereignis wegen einer Terrordrohung abgesagt worden ist“. Gleichwohl ist er davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung ist, in der Liga den Ball rollen zu lassen. „Ich empfinde kein mulmiges Gefühl“, versichert der Coach: „Nur über die Wiederholung von sicheren Spielen können die Menschen die Geschehnisse schneller verdrängen.“

Seiner Mannschaft und insbesondere seinen direkt betroffenen Spielern Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Matthias Ginter wird Tuchel offen, aber auch mit dem nötigen Abstand begegnen: „Ich habe zu diesem Thema viel mehr Fragen als Antworten, halte mich mit Ratschlägen zurück, höre lieber zu. Jeder hat das Recht, es auf seine Art zu verarbeiten.“

„Nur über die Wiederholung von sicheren Spielen können die Menschen die Geschehnisse schneller verdrängen“

Auf Alltag umzuschalten („Es gibt immer 1000 wichtigere Themen auf der Welt als ein Fußballspiel“) fällt dem Coach nicht leicht: „Man muss Mut haben, eine Videoanalyse zu machen und darüber zu sprechen, obwohl es so nebensächlich ist. Die Kunst der Ablenkung liegt darin, unser Hobby und unseren Beruf ernst zu nehmen und  das nächste Spiel in den Mittelpunkt der Betrachtungen zu stellen.“

Aus dem Kreis der Spieler berichtet Henrikh Mkhitaryan: „Ich bin sehr traurig aufgrund der Dinge, die in Paris passiert sind. Aber wir müssen uns auf Fußball konzentrieren. Die Stimmung im Team ist trotz der letzten Tage gut. Es ist nicht unser Job, Terrorismus zu bekämpfen.“
Boris Rupert

„Unser Beitrag für eine friedliche Welt“