Borussia Dortmund ist der Rückrundenauftakt 2015/16 geglückt! In einem spannenden Topspiel des 18. Spieltags siegte der BVB am Ende verdient mit 3:1 (1:0) bei Borussia Mönchengladbach und festigte so Platz zwei in der Bundesliga.

 

Aus Mönchengladbach berichtet Dennis-Julian Gottschlich

Im mit 54.010 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park zeigten beide Mannschaften ein offenes, sehr ansehnliches Spiel, in dem der BVB zur Halbzeit verdient durch Reus (41.) führte. Nach der Pause nutzte erst Mkhitaryan die sich ergebenden Räume zum 2:0 (50.), dann brachte Raffael Gladbach wieder ran (58.), ehe Gündogan den Endstand herstellte (75.).

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Ausgangslage:
Nach 34 Tagen Winterpause reisten die Schwarzgelben als Tabellenzweiter zum -vierten an den Niederrhein. Das Spiel war also auch tabellarisch ein absolutes Spitzenspiel. In der Bundesliga-Gesamtbilanz hatte der BVB mit 30 Siegen bei 29 Niederlagen und 28 Remis wieder hauchzart die Nase vorn - dank des deutlichen 4:0-Erfolgs am 1. Spieltag dieser Saison. In Gladbach waren die Schwarzgelben allerdings seit 2009 sieglos.

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Erstmals seit fast 8 Monaten hing das Trikot von Erik Durm wieder in der Kabine.

Personalien:
Thomas Tuchel musste neben Sahin und Schmelzer (beide Trainingsrückstand) auch auf Bender (Sehnenreizung) verzichten. Park spielte für Schmelzer als linker Außenverteidiger, Castro gesellte sich neben Gündogan ins Mittelfeld. Erfreuliche Nachrichten gab es für den nach Knie-OP wieder genesenen Durm, der zum ersten Mal seit dem DFB-Pokalfinale am 30. Mai 2015 in einem Pflichtspiel im Kader stand. Fohlen-Trainer Andre Schubert auf der anderen Seite musste mit Dominguez (Rückenoperation), Hahn (Bruch des Schienbeinkopfes), Jantschke, Herrmann, Schulz (alle Kreuzbandriss) und Kapitän Xhaka (Rotsperre) gleich mehrere Leistungsträger ersetzen.

Taktik:
Der BVB-Coach ließ seine Mannschaften in einem variablen 4-3-3-System auflaufen, in dem Park und Piszczek auf den Außenbahnen immer wieder ins Mittelfeld aufrückten, um Überzahlsituationen zu schaffen. Reus (rechts) und Mkhitaryan besetzten die Außenpositionen im Angriff. Dahinter übernahm Castro den etwas offensiveren und Gündogan den etwas defensiveren Part in der Mitte des Feldes. Gladbach entgegnete mit einer klassischen 4-4-2-Grundordnung, rückte immer wieder weit auf und bot dem BVB so Räume zum Kontern an.

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Aubameyang kann den Ball hier nicht an Sommer vorbeibringen.

Spielverlauf & Analyse:
Beide Mannschaften zeigten von der ersten Minute an ein ansehnliches, auf Offensive ausgerichtetes Spiel, in dem der BVB etwas mehr Anteile verzeichnen konnte und zweikampfstärker auftrat. Die Schwarzgelben gelangten durch Gündogan und Aubameyang schon in den ersten zehn Minuten zweimal zu aussichtsreichen Torgelegenheiten (2. / 9.), beide Male fehlte im Abschluss aber die letzte Konsequenz. Auf der anderen Seite köpfte Christensen nach der ersten Ecke des Spiels aus kurzer Distanz aufs Tor. Der Ball tuschierte zwar noch die Latte, ging aber ins Aus (6.).

Es blieb eine kurzweilige Begegnung, in der M'gladbach durch Wendt, der aus 15 Metern knapp rechts am Tor vorbeischoss, in Führung hätte gehen können. Für den BVB kam Aubameyang zu einer aussichtsreichen Möglichkeit, als ihm ein Abpraller gut acht Meter vom Tor entfernt vor die Füße fiel. Sommer kam aber rechtzeitig aus seinem Kasten und grätschte ihm den Ball vom Fuß (26.).

Reus kurz vor der Pause zur verdienten Führung

Borussia Dortmund zog dann bis zur Halbzeit das Spiel immer mehr an sich, schaffte es, den hoch steheneden Gladbacher Abwehrriegel zu knacken. Gündogan traf, als er aus 20 Metern Maß nahm, aber nur den Querbalken (33.). Auch Aubameyang (36.) und Reus (39.) verzogen. Kurz vor der Pause dann aber doch die verdiente Führung für die schwarzgelbe Borussia: Gündogan spielte aus dem Mittelfeld den perfekt getimten Pass auf Reus, und der vollendete aus sieben Metern ins lange Eck (41.). Es hätte sogar noch besser kommen können, aber Castro spielte Sommer nach dessen Fehler in die Arme (42.), und Mkhitaryan schoss aus kurzer Distanz knapp links vorbei (42.).

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Nach Reus' Schuss schlägt der Ball zum 1:0 links im Tor ein.

Gladbach machte gleich nach der Pause auf und versuchte, den Spielstand sofort durch ein schnelles Tor zu egalisieren. Traore vergab aber gegen den stark haltenden, herausgelaufenen Bürki (48.). Für den BVB hingegen ergaben sich nun noch mehr Räume, die Reus und Mkhitaryan sogleich zu nutzen wussten. Blitzschnell rollte der Konter über Reus rechts, der dann nach innen zog und durch die Lücke den Armenier bediente. Der schob gekonnt ins lange Eck ein – 2:0 für Schwarzgelb!

Doch die Gastgeber steckten nicht auf, kamen nur acht Minuten später wieder zurück ins Spiel. Der BVB bekam den Ball im Strafraum nicht richtig weg, so dass Raffael halbrechts aus etwa elf Metern abschließen konnte. Der Ball schlug unten rechts zum Anschluss ein. Jetzt ging es hin und her: Aubameyang verzog aus spitzem Winkel, im direkten Gegenzug klärte Hummels fair gegen Traore (60.), dann verpasste Aubameyang aus kurzer Distanz, weil Christensen rechtzeitig störte (62.), und wenig später war es wieder der Gabuner, der alleine auf Sommer zulief, Wendt aussteigen ließ, aber haarscharf verzog (72.).

Gladbach macht auf, Gündogan trifft

Nur zwei Minuten später rollte der nächste Konter auf den Gladbacher Keeper zu, weil seine Mannschaft nun komplett aufmachte. Diesmal bediente Sokratis nach Balleroberung am eigenen Sechzehner und einem starken Antritt Mkhitaryan, der flankte ins Zentrum, wo Gündogan aus sechs Metern ins linke Eck traf (75.). Das 3:1 nahm den Fohlen den Wind aus den Segeln. Eine weitere positive Geschichte, die dieses Spiel schrieb, war die Einwechslung von Durm (70.), der nach acht Monaten Leidenszeit sein Comeback geben durfte. Dessen ebenfalls eingewechselter Ex-Teamkollege Hofmann verpasste nach 83 Minuten den erneuten Anschlusstreffer für den VfL, genauso wie Stindl in der Schlussminute.

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Ausblick:
Schon morgen tritt Borussia Dortmund zu einem Testspiel anlässlich des 50. Geburtstags des 1. FC Union Berlin im Stadion an der Alten Försterei in der Hauptstadt an (Anstoß: 17:00 Uhr). Infos zum Spiel finden Sie hier. Nächste Woche Samstag (30.1., 15:30 Uhr) ist der FC Ingolstadt in der Bundesliga im SIGNAL IDUNA PARK zu Gast.

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