Erstmals in dieser Saison ist das Berliner Olympiastadion ausverkauft, wenn die Hertha am Samstag (15.30 Uhr) im Spitzenspiel der 20. Runde auf Borussia Dortmund trifft. Das liegt zum einen am Erfolg der Mannschaft von Pal Dardai, die Tabellenplatz drei belegt, zum anderen aber auch an einer großen BVB-Fan-Basis in Berlin und in Brandenburg.

Vor anderthalb Jahren, am letzten Spieltag der Saison 2013/14, waren fast 30.000 Schwarzgelbe im Olympiastadion. Nun sollen es an einem heiter bis sonnigen Februar-Nachmittag gut 10.000 sein, wenn der mit zwei Siegen in die Rückrunde gestartete BVB Tabellenplatz zwei festigen und einen direkten Konkurrent auf Abstand halten, bestenfalls sogar distanzieren kann. „Das ist unser großes Ziel“, erklärt Thomas Tuchel.

„Wir können einen großen Schritt machen“

Um die Tabellensituation „wissen wir ganz genau“, führt Borussia Dortmunds Trainer aus und weiß: „Wir können einen großen Schritt machen. Dementsprechend groß ist auch die Anspannung, ist auch die Herausforderung. Es gibt immer wieder Meilensteine, die man auf so einem Weg gehen muss“, äußert er mit Blick auf die angestrebte Rückkehr in die UEFA Champions League: „Dazu gehört mit Sicherheit auch ein Duell gegen einen direkten Konkurrenten. Wir können da ein Signal geben, an uns und an die anderen.“

Um Herthas Effektivität im Angriff und um ihre Stabilität in der Defensive (erst 35 Gegentore in 34 Spielen unter Dardai, in dieser Saison erst zwei Kontergegentore) wissen die Borussen. „Ich erwarte ein sehr schweres Spiel“, sagt daher auch Thomas Tuchel und äußert über den Gegner: „Die Mannschaft hat Selbstvertrauen getankt.“ Aber: „Wir trauen uns zu, auch dort zu gewinnen.“

Dardais Glücksritter bei Standards verwundbar

Die Berliner sind aber auch nicht binnen eines Jahres unter Pal Dardai zu einer Übermannschaft mutiert. Die geringe Zahl an Gegentoren verdankt sie auch der Tatsache, dass bereits zehn Mal Pfosten oder Latte retteten. Verwundbar ist sie nach „ruhenden Bällen“ (Freistoß, Ecke, Elfmeter). Neun Gegentore fielen in deren Folge.
Boris Rupert