Matthias Ginter war mit seinem schnell ausgeführten Freistoß vor dem entscheidenden Treffer gegen Leverkusen einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg. Im Interview nach der Partie äußerte er sich natürlich zu dieser viel diskutierten Situation, aber auch zum sonstigen Spielverlauf und zur Gefühlslage der Mannschaft.

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Ginter im Zweikampf mit Leverkusens Kramer.

Matthias, schilder doch mal die Situation vor dem Tor, als Du den Freistoß schnell ausführst…
Solche Situationen, wie die vor unserem Tor, kommen in einem Fußballspiel doch zigmal vor. Von daher kann ich doch nicht warten, bis die beiden da hinter mir aufgestanden sind. Es war ein klares Foul vorher.

Da muss sich ja eigentlich nur ein Leverkusener vor den Ball stellen, dann passiert nichts…
Genau. Wie gesagt, solche Situationen kommen in jedem Spiel 100 Mal vor.

Wie hast Du die Spielunterbrechung danach erlebt?
Das war natürlich speziell. Darauf kann man sich nicht vorbereiten. In der Kabine haben wir uns gesagt, dass wir gerade mental jetzt voll fokussiert bleiben müssen. Wir mussten absolut wach bleiben, durften nicht abbauen. Wir wollten weiter gut verteidigen und Konter setzen. Ich glaube, das ist uns gut gelungen.

„Es steht hier immer auf Messers Schneide“

Es war insgesamt ein sehr zerfahrenes, sehr hektische Spiel. Woher kam das?
Das ist schwer zu sagen. In Leverkusen ist es immer schwer. Die Philosophie von Bayer 04 ist es nun mal, viele weite Bälle auf Kießling zu spielen. Das wussten wir. Wir haben den Kampf angenommen, denn gegen Leverkusen kann es nur über den Kampf gehen. Das war auch schon im Hinspiel so. Im Endeffekt haben wir gewonnen, nur das zählt.

Empfindet man einen solchen Sieg als besonders wertvoll?
Es ist nie leicht in Leverkusen. Es steht hier immer auf Messers Schneide, kann in die eine, aber auch in die andere Richtung ausgehen. Von daher ist ein solcher Sieg natürlich sehr wertvoll. Hier zu gewinnen, ist nicht einfach. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben.
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich