Das Saisonziel in der Fußball-Bundesliga hatte Borussia Dortmund bereits vor dem Anpfiff zum 3:2-Erfolg gegen Werder Bremen erreicht: Der BVB wird 2016/17 wieder in der UEFA Champions League spielen.

Nach lediglich 27 Partien die Qualifikation am 28. Spieltag unter Dach und Fach gebracht zu haben, war für Michael Zorc zwar nicht mehr überraschend, nötigte dem BVB-Sportdirektor aber großen Respekt ab: „Wir spielen eine absolute Top-Saison. 67 Punkte sind Vereinsrekord, besser als in den Meisterjahren. Das sagt vieles über die Mannschaft aus.“

Die Mannschaft von Borussia Dortmund ist in der aktuellen Verfassung tatsächlich zu allem fähig. Der BVB verlor keines seiner 16 Pflichtspiele des Kalenderjahres (14 Siege, zwei Unentschieden) und ist mit 29 von 33 möglichen Punkten das Spitzenteam der Bundesliga-Rückrunde. Besser geht es nicht.

Vor allem sorgt die Mannschaft dafür, dass sie als „bester Tabellenzweiter der Bundesliga-Geschichte“ dem FC Bayern München als Tabellenführer keine Ruhe lässt. „Die Bayern sollten schon aufpassen, dass sie nicht noch Punkte abgeben. Dann wären wir sicherlich da“, sagte Hans-Joachim Watzke am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“.

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Dortmunder Jubel nach dem Treffer von Adrian Ramos zum 3:2-Endstand.

Und auch wenn die Elf von Trainer Pep Guardiola weiterhin komfortable fünf Punkte Vorsprung auf den BVB hat, die vierte Meisterschaft in Serie hat der FCB immer noch nicht klarmachen können. Watzke: „Wir treiben die Bayern zur Höchstleistung. Das ist doch auch schön.“

Beim 3:2 gegen Werder Bremen musste Borussia Dortmund allerdings selbst eine Höchstleistung abrufen. Denn eine Viertelstunde vor Schluss stand es nach Toren von Aubameyang (53.) sowie Galvez (69.) und Junuzovic (75.) völlig konträr zum Spielverlauf 1:2. Viele Bundesligisten hätten die Partie sicher nicht mehr gedreht. Die Mannschaft tat es.

Tuchels Lob an die Einwechselspieler

Getrieben vom Willen und Erfolgshunger glich Kagawa zum 2:2 (77.) aus, ehe der ebenfalls eingewechselte Ramos das Siegtor erzielte (82.). „Es ist ein großes Geschenk, Spieler zu haben, auf die man sich verlassen kann, die darauf brennen, ins Spiel reinzukommen. Die ihr Ego zurückstecken und ihren Groll, dass sie nicht von Beginn an spielen“, erklärte Trainer Thomas Tuchel.

Michael Zorc war nach dem 21 Saisonsieg nicht nur von der Spielweise der Borussia begeistert, sondern vor allem von der Mentalität: „Dass man so ein Spiel wie gegen Werder noch dreht, nicht verzagt und immer das Beste aus seinen Möglichkeiten herausholen will, zeichnet die Mannschaft aus.“

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Shinji Kagawa erzielte als Einwechselspieler das 2:2.

„Wir haben in dieser Saison noch einiges vor“, erklärte Keeper Roman Bürki, der dabei nicht nur auf die Bundesliga schaute. Im DFB-Pokal geht es am 20. April bei Hertha BSC um den Einzug ins Endspiel. Bereits am Donnerstag empfängt der BVB in der UEFA Europa League den FC Liverpool zum Hinspiel im SIGNAL IDUNA PARK.

Die Rückkehr von Jürgen Klopp. Kein Spiel, wie jedes anderes. „Die Freundschaft zu Jürgen Klopp liegt bis nach dem Rückspiel aber auf Eis“, erklärte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. „Wir sind ganz klare Gegner, das werden wir im Viertelfinale auch in aller Unerbittlichkeit ausfechten.“

„Liverpool, Derby, Liverpool – es wird eine geile Woche“, prognostizierte Marcel Schmelzer. „Dafür ist man Fußballer. Du musst 100 Prozent geben, um weiterzukommen.“ Michael Zorc: „Das sind Topspiele, auf die wir uns lange gefreut haben. Es sind auch sportliche Herausforderungen. Wir freuen uns riesig, dass wir diese Möglichkeit haben, im Rampenlicht zu stehen. Und ich hoffe, dass wir uns am Ende mit der entsprechenden Leistung auch durchsetzen werden.“ Die Mannschaft hat das Potential dazu… (fu)