Die Marschroute ist klar: Am 21. Mai will Borussia Dortmund mit dem Gewinn des DFB-Pokals eine herausragende Saison krönen. Bis dahin will der BVB allerdings noch 09 Punkte in der Bundesliga holen.

Verläuft alles nach Plan, hätte Schwarzgelb nach 34 Spieltagen 83 Punkte auf dem Konto, mehr waren es für den Verein noch nie. Die Duelle gegen den VfL Wolfsburg, Eintracht Frankfurt und den 1. FC Köln scheinen auf den ersten Blick durchaus lösbar zu sein.

Für den BVB scheint der Gegner aber ohnehin eine untergeordnete Rolle zu spielen. „Wir wollen immer die beste Leistung abrufen. Jeder, der auf dem Platz steht, hat Lust darauf“, beschreibt Julian Weigl die Herangehensweise. „Wir wollen weiterhin jedes Spiel gewinnen“, kündigte Keeper Roman Bürki an. Ähnlich äußerte sich Matthias Ginter, der erklärte: „Wir werden weiter versuchen, alle Spiele zu gewinnen, um dann mutig und mit Selbstvertrauen ins Pokalfinale zu gehen.“

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War an allen drei Toren in Stuttgart beteiligt: Henrikh Mkhitaryan.

Dass die Borussen dieses Vorhaben mehr als ernst nehmen, haben sie am Samstag beim 3:0-Erfolg in Stuttgart gezeigt. 16:8 Torschüsse, 54 Prozent Zweikampfquote, 54 Ballbesitz, 117:115 gelaufene Kilometer – der BVB lag mit Ausnahme der Foulspiele und der Fehlpässe in allen relevanten Statistiken vorne.

„Man kann den Jungs bei der Belastung nur Respekt zollen. Wir waren läuferisch stark, folgerichtig haben wir dann auch die Tore gemacht“, lobte Sportdirektor Michael Zorc. Und Thomas Tuchel sagte: „Wir haben ein paar Umstellungen gehabt und dennoch im Rhythmus Donnerstag – Sonntag – Mittwoch – Samstag wieder eine absolute Top-Teamleistung gebracht.“

Shinji Kagawa (21.) und Christian Pulisic (45.) hatten schon in der ersten Halbzeit die Weichen auf Auswärtssieg gestellt. Während es für den Japaner das vierte Saisontor in den zurückliegenden sechs Bundesliga-Spielen gewesen ist, stellte der US-Amerikaner gleich einen Rekord auf: Mit 17 Jahren, sieben Monaten und fünf Tagen ist Pulisic in der Bundesliga-Geschichte der jüngste Spieler, dem zwei Tore gelangen.

Rekord für Christian Pulisic

Letzte Zweifel beseitigte in Hälfte zwei dann Henrikh Mkhitaryan (56.). Der Armenier, der die ersten beiden Treffer vorbereitet hatte und nun schon 29 Scorerpunkte (11 Tore, 18 Vorlagen) sammelte. Wettbewerbsübergreifend sind es sogar schon 53 (23 Tore, 29 Vorlagen) „Er hat heute wieder einmal den Unterschied gemacht“, konstatierte Michael Zorc.

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Adrian Ramos blieb in Stuttgart diesmal ohne Tor, allerdings bereitete er das 3:0 vor.

„Wenn man nach 31 Spieltagen 74 Punkte hat, dann kann das kein Zufall sein. Wir haben 18 bis 20 Spieler, nach denen sich 16 andere Klubs in der Bundesliga die Finger lecken würden“, sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

BVB jetzt schon 29 Punkte vor den Schalkern

Tabellarisch blieb übrigens alles wie gehabt. Die Meisterschaft wird der FC Bayern wohl am nächsten Spieltag perfekt machen. 20 Punkte beträgt aus Borussen-Sicht wiederum der Abstand zu Platz drei. Immerhin 29 Zähler zum Reviernachbarn aus Gelsenkirchen – nie zuvor waren die Rollen im Ruhrgebiet deutlicher verteilt.

Thomas Tuchel: „Ich weiß, dass vieles an Titeln festgemacht wird. Wir können nur unsere Leistung beeinflussen, das aber tun wir auf ganz besondere Art und Weise. Wir müssen uns diese Lust, diese Konstanz, die Bescheidenheit und die Lust auf Leistung behalten. Dann kommt alles andere automatisch.“ Verdient hätte es die Mannschaft dann am 21. Mai in Berlin allemal. (fu)